Lufthansa: Am Freitag fallen noch mehr Flüge aus

Lufthansa: Am Freitag fallen noch mehr Flüge aus
Am letzten Streiktag erfolgt die Annullierung von 941 Flügen - und eine Kundgebung vor der Zentrale.

Die AUA-Mutter Lufthansa muss wegen des Flugbegleiter-Streiks am Freitag 941 Flüge streichen - das sind um acht mehr als am Donnerstag. Davon sind noch einmal 110.000 Passagiere betroffen, so dass die Gesamtzahl der geschädigten Fluggäste auf 550.000 steigt. Mittwochabend hatte es sogar Lufthansa-Chef Carsten Spohr selbst erwischt - er musste einen Flieger des Konkurrenten Air Berlin nehmen (der KURIER berichtete).

Auch Flüge nach Österreich sind am Freitag betroffen: In Wien fallen neun Verbindungen - also insgesamt 18 Hin- und Rückflüge - mit den beiden Städten aus, in Graz vier Verbindungen bzw. acht Flüge mit Frankfurt.

Details zum Sonderflugplan auf der Lufthansa-Website

Keine Lösung in Sicht

In dem seit zwei Jahren schwelenden Tarifkonflikt scheint eine Lösung weiter entfernt denn je. Die Lufthansa werde der Gewerkschaft UFO kein neues Angebot im Tarifstreit vorlegen, sagte Konzernsprecherin Barbara Schädler dem Bayerischen Rundfunk Freitagfrüh. Die Airline sei bereits auf alle Forderungen der Gewerkschaft eingegangen. "Es wäre einmalig in der Tarifhistorie, dass ein Unternehmen mehr bietet, als die Gewerkschaft fordert", sagte Schädler.

Kundgebung vor Zentrale

Lufthansa: Am Freitag fallen noch mehr Flüge aus
Lufthansa employees march during a strike by cabin crew union (UFO) at Frankfurt airport, Germany, November 13, 2015. Germany's Lufthansa has promised a return to normal flight schedules on Saturday though a week-long strike by cabin crew is expected to ground another 941 flights on Friday. Cabin crew staff started a series of strikes at the airline's core Lufthansa brand last Friday to fight for an improved pension offer for employees. REUTERS/Ralph Orlowski

Die Flugbegleiter drohten zum Abschluss ihres Rekordstreiks mit neuen Arbeitsniederlegungen. Ausstände seien jederzeit wieder möglich, sagte der Chef der Kabinengewerkschaft UFO, Nicoley Baublies, am Freitag bei der Kundgebung vor der Frankfurter Konzernzentrale. Ein konkretes Datum nannte er aber nicht.

Runder Tisch gefordert

Die Gewerkschaft ver.di forderte am Freitag erneut einen runden Tisch zu den offenen Pensionsfragen. Teilnehmen sollten das Unternehmen und die drei Gewerkschaften UFO, Vereinigung Cockpit und ver.di. Man habe von Beginn an gefordert, die Dinge gemeinsam zu lösen, die alle Beschäftigten angehen. Das sei bei den Betriebspensionen der Fall. Die Übergangsversorgung für den Vorruhestand gibt es hingegen nur für das fliegende Personal.

Schnelle Rückkehr zum Normalbetrieb

Sollte der Ausstand wie geplant bis Freitag um Mitternacht fortgesetzt werden, wäre er der längste in der Unternehmensgeschichte. Die Schäden bezifferte Volkens in der Bild-Zeitung auf einen deutlichen zweistelligen Millionenbetrag. Für Samstag plant die Lufthansa die schnelle Rückkehr zum Normalbetrieb. Alle planmäßigen Langstreckenverbindungen könnten am Samstag starten, kündigte das Unternehmen an.

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