Luftfahrt nimmt neuen Anlauf gegen Ticketsteuer

Symbolbild
Laut einer Studie würde die gänzliche Streichung die heimische Wirtschaft beflügeln.

Die Halbierung der Ticketsteuer mit Jahresbeginn 2018 zeige bereits positive Effekte bei den Passagierzahlen, sind sich Flughafen-Vorstand Julian Jäger und Noch-AUA-Chef Kay Kratky einig. Man habe bereits Kontakt mit der neuen Regierung für die völlige Streichung der Abgabe aufgenommen. Die Abschaffung stehe zwar nicht im Regierungsprogramm, aber „wir werden an der neuen Regierung dranbleiben“.

Europas größter Luftfahrtsverband, Airlines for Europe (A4E), ließ von PwC eine Studie über die volkswirtschaftlichen Folgen einer Streichung der Steuer ausarbeiten. Ergebnis: Im Jahr 2030 würde die österreichische Wirtschaftsleistung dadurch um zusätzlich 320 Millionen Euro wachsen. Diese Berechnung konnte bei der Präsentation der Studie zwar nicht plausibel erklärt werden, aber die Streichung der Steuer würde den Tourismus auf alle Fälle ankurbeln. Im Vorjahr summierte sich die Steuer auf 116 Millionen Euro, heuer werden 60 Millionen erwartet.

Bei den Verhandlungen mit großen Kongressveranstaltern beispielsweise sei die Ticketsteuer (3,50 Euro auf der Kurzstrecke) ein Thema, sagt Norbert Kettner, Chef von Wien-Tourismus. 76 Prozent der Kongress-Gäste reisen im Flugzeug nach Wien.

Die Kunden würden bei einem durchschnittlichen Ticketpreis von 89 Euro derart preissensibel reagieren, dass 3,50 Euro sehr wohl eine Rolle spielen, hofft auch Thomas Haagensen, Chef von easyJet Europe, auf ein Ende der Abgabe. Diese wurde mit der Begründung umweltpolitischer Aspekte eingeführt, sei aber eine rein fiskalpolitische Maßnahme, kritisiert Kratky.

Luftfahrtverband

An der Spitze des heimischen Luftfahrtverbandes gibt es auf der Generalversammlung am 22. Mai einen Generationenwechsel. Ex-AUA-Vorstand Mario Rehulka wird nach zehn Jahren als Präsident zurücktreten. Als sein Nachfolger an der Spitze des Lobbying-Verbandes ist Peter Malanik vorgesehen. Der Senior Partner beim Headhunter Korn Ferry kennt die Luftfahrt als ehemaliger AUA-Vorstand bestens. Neu in den Verbands-Vorstand kommt Kratky. Er geht im August als AUA-Chef in Pension, hat aber ein Ferienhaus in Bad Gastein und will oft in Österreich sein.

andrea hodoschek

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