Lkw-Maut: Ab 2017 Zuschläge für Lärm und Schadstoffe

Ab 2017 wird die Lkw-Maut auf Autobahnen neu geregelt: Jeder Lkw wird mit einem Basis-Mautsatz belastet, der etwa der durchschnittlichen Maut des Jahres 2015 entspricht. Lkw mit höherem Lärm- und Schadstoffausstoß (Abgasklasse Euro-0) müssen dann zusätzlich um bis zu 20 Prozent mehr Zuschläge zahlen als saubere Lkw (Abgasklasse Euro-6). Das bisherige Bonus-Malus-System entlang der Euro-Klassen entfällt. Darauf einigten sich Verkehrsminister Alois Stöger und die Verkehrswirtschaft.
Der neue Öko-Zuschlag von in Summe etwa 40 Millionen Euro pro Jahr wird aber wieder an die Verkehrswirtschaft zurückfließen. 20 Millionen Euro werden den Euro-6-Fahrzeugen gutgeschrieben, die anderen 20 Millionen Euro will Stöger zur Unterstützung des Verkehrssektors aufwenden, von neuer Mobilität bis zur Ausbildung von Fachkräften. Die getroffene Vereinbarung gilt vier Jahre, bis 2020. Basis der Berechnungen ist die EU-Wegekostenrichtlinie.
"Damit stellen wir nicht nur sicher, dass die Lkw-Maut in Zukunft ökologisch fair abgerechnet wird, sondern wir bieten den Transporteuren, genauso wie der Asfinag, langjährige Planungssicherheit", erklärte Stöger. Die für nächstes Jahr geplante große Maut-Anpassung ist damit vom Tisch. 2016 wird ein Zwischenjahr – die Maut von 2015 wird nur der Inflation angepasst und um rund ein Prozent angehoben. Ursprünglich war eine Neuberechnung nach Fahrzeugklassen geplant, die einen Kostenanstieg von vier bis acht Prozent verursacht hätte.
Die Transportwirtschaft erspare sich so von 2016 bis 2020 Zusatzkosten von rund 150 Millionen Euro, betonte Bundessparten-Obmann Alexander Klacska. Allerdings wird aktuell auch über die Einführung einer flächendeckenden Maut diskutiert.
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