Linea C soll Verkehrsinfarkt in Rom verhindern

Das Kolosseum in Rom, teilweise verdeckt von einem „Linea C“-Schild.
Sieben Jahre Bauzeit. Start der fahrerlos betriebenen dritten U-Bahnlinie mit Problemen.

Die von schweren Verkehrsproblemen geplagte Stadt Rom bekommt Entlastung. Nach sieben Jahren Bauzeit wurde am Sonntag die dritte U-Bahnlinie eingeweiht. Die Linie C ist 12,5 Kilometer lang, zählt 15 Stationen und durchquert mehrere Viertel im Westen der Stadt. Die U-Bahn verläuft in einer Tiefe von 30 Metern und verkehrt fahrerlos.

Der Start der Linie C verlief Sonntagfrüh nicht ganz ohne Probleme. Eine um 5.30 Uhr abgefahrene U-Bahn blieb elf Minuten lang in einer Station stecken. Die Passagiere mussten in einen anderen Zug umsteigen. Einige Minuten später wurde das Problem jedoch gelöst. Vor der Einweihung der Linie C war das U-Bahnnetz in der italienischen Hauptstadt lediglich 53,4 Kilometer lang.

Viel Nachholbedarf im öffentlichen Verkehr

Italien kämpft mit Problemen im öffentlichen Verkehrssystem. Laut einer Studie des Infrastrukturministeriums in Rom hinkt das Land in punkto öffentliche Verkehrsmittel hinter den anderen EU-Mitgliedern nach. Nur in sechs italienischen Großstädten (Rom, Mailand, Neapel, Catania, Brescia und Genua) ist ein funktionsfähiges U-Bahnnetz in Betrieb.

In Italien mangelt es auch an Parkmöglichkeiten in der Nähe von Bahnhöfen, U-Bahn- und Autobushaltestellen. Wegen dieser Schwierigkeiten haben zuletzt immer mehr Italiener die Großstädte verlassen und sich Wohnungen am Stadtrand oder in Dörfern an der Stadtgrenze gesucht.

Stau auf einer belebten Straße in der Nähe des Piazzale Flaminio in Rom.
epa04131962 Heavy traffic fills the streets as private cars enter Rome during a 24-hour nationwide public transport strike, Rome, Italy, 19 March 2014. The strike applies to all buses, metros and trams. EPA/MASSIMO PERCOSSI
Die Folgen waren in den letzten Jahren katastrophal, da der Pkw-Verkehr drastisch zugenommen hat, während das öffentliche Verkehrssystem nicht verbessert wurde.

Auch in mittleren und kleineren Städten ist die Situation durchaus nicht rosig. Zwar ist es in den dortigen Innenstädten leichter, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen, doch es fehlen meistens Verbindungen mit größeren Verkehrsachsen. Die Regierung Renzi hat einen Infrastrukturplan entworfen, um das öffentliche Verkehrssystem zu modernisieren. Dafür will das Kabinett Investitionen in Millionenhöhe locker machen, die auch zur Ankurbelung der in der Rezession steckenden Wirtschaft beitragen sollen.

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