Liftkarten: Nationalsport wird Luxus-Vergnügen

Zwei Skifahrer sitzen in einem Sessellift vor einer verschneiten Bergkulisse.
Erwachsener Skifahrer muss für Tagesskipass bis zu 50 Euro hinblättern. Preisanstieg viel höher als Inflation. Seilbahner wehren sich.

Skifahren ist zu einem teuren Vergnügen geworden, dieser Trend ist nicht neu. Doch in dieser Wintersaison kratzt die Tageskarte für einen Erwachsenen in einigen Skigebieten bereits an der 50-Euro-Marke.

Die Seilbahnbranche reagiert Mittwochabend auf die Krtik und argumentiert mit hohen Investitionskosten (Mehr dazu weiter unten).

Die Liftbetreiber vom Arlberg, von Sölden und Ischgl verlangen jeweils 49,50 Euro für den Schneespaß. Als "Tiefpreiskönig" machte das VKI-Testmagazin Konsument die Postalm in Salzburg aus.

Kleine Skigebiete fürs kleine Börserl

Ein schneebedecktes Schild mit der Aufschrift „Grüss Gott auf der Postalm“ vor einer Winterlandschaft.
APA3036598-2 - 21102010 - SALZBURG - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - THEMENBILD - Winterlich zeigt sich am Donnerstag, 21. Oktober 2010, die Postalm bei Salzburg. APA-FOTO: BARBARA GINDL
Hier kann man um 11 Euro über die Pisten wedeln, allerdings sind nur drei Lifte in Betrieb. Andere kleine Skigebiete verlangen für die Tageskarte zwischen rund 20 und 27 Euro. In diesen Gebieten muss man sich aber mit wenigen Pistenkilometern zufriedengeben. Neben Postalm eignen sich auch Wenigzell ( Steiermark), Raggal/Großes Walsertal ( Vorarlberg) und Königsberg-Hollenstein (NÖ) für ein knappes Budget, ermittelte das Magazin.

Mittelgroße Skigebiete verlangen für einen Tag Skifahren oder Snowboarden zwischen 30 und 35 Euro. In den zehn teuersten Skigebieten Österreichs zahlt man zwischen 47 und 49,50 Euro - entsprechend groß sind diese Gebiete. Am Arlberg können 340 Pistenkilometer abgefahren werden, in Saalbach-Hinterglemm 200.

Überblick: Wo Skifahren teurer wird

Skifahrer fahren unter strahlender Sonne eine schneebedeckte Piste hinunter.

THEMENBILD: WINTERSPORT / SKIFAHREN / BERGE
Zwei Skifahrer blicken auf eine verschneite Berglandschaft.

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Mehrere Skifahrer sitzen in Sesselliften vor einer verschneiten Berglandschaft.

GERMANY SKI FEATURE
Ein Snowboarder fährt vor einer Bergkulisse mit einem See den Hang hinunter.

SWITZERLAND LEISURE SKIING SEASON OPENING
Ein Skifahrer auf einer Skipiste mit Blick auf ein Tal voller Wolken.

A ski racer is seen on top of the mountain before
Eine verschneite Berglandschaft unter einem bewölkten Himmel.

CANADA VANCOUVER 2010 OLYMPIC GAMES
Ein gelbes Warnschild steht vor einer Skipiste mit Skifahrern und einem Sessellift.

THEMENBILD: WINTERSPORT / SKIFAHREN / BERGE
Eine Gruppe von Skifahrern steht an einem sonnigen Tag auf der Piste.

THEMENBILD: WINTERSPORT / SKIFAHREN / BERGE
Ein Skifahrer fährt vor einer verschneiten Berglandschaft Ski.

Ein Skifahrer fährt auf einer schneebedeckten Piste mit verschneiten Bäumen im Hintergrund.

Canada
Skifahrer fahren auf einer Skipiste unter einem Sessellift hindurch.

Brauneck
Ein verschneites Dorf liegt eingebettet in einer Berglandschaft unter strahlendem Himmel.

Lech Zürs ist zum zweiten Mal in Folge die erfolgr

Wie jedes Jahr steigen die Preise für die Tageskarte auch in der kommenden Wintersaison, kritisieren die Konsumentenschützer vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). Im Jahresabstand wurden die Tageskarten-Preise für Erwachsene im Schnitt um 2,6 Prozent angehoben, für 6-Tage-Skipässe um 3,7 Prozent. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist im Vergleich dazu um 1,6 Prozent gestiegen (September 2013 bis September 2014).

"Nach unseren Aufzeichnungen sind die Liftpreise seit der Saison 2004/2005 um 37,7 Prozent hinaufgeschnellt, während der Verbraucherpreisindex in diesem Zeitraum um lediglich 23 Prozent gestiegen ist. Die 6-Tage-Karten wurden gar um über 40 Prozent verteuert", heißt es im aktuellen Konsument-Bericht.

Seilbahner wehren sich

Die Kritik vom VKI will der Fachverband Seilbahnen in der Wirtschaftskammer so nicht gelten lassen. Skifahren sei in Österreich im Schnitt noch immer billiger als in der Schweiz, Frankreich oder Italien, so Fachverbandsobmann Franz Hörl in einer Aussendung.

Beim Thema teure Lifte spielte Hörl am Mittwochabend den Ball direkt weiter zum sommerlichen Wassersport: "Die Jahreskarte für den Wakeboardlift an der Neuen Donau in Wien kostet 680 Euro."

Vor allem blieben die Kosten fürs Skifahren im Vergleich zu Teuerungen anderswo "preislich weiterhin stabiler. Hinzu kommt, dass in vielen anderen Bereichen die Preise jährlich steigen, ohne dabei an Qualität zuzulegen." Die heimischen Seilbahnen würden aber auch heuer "wieder 539 Mio. Euro für noch bessere Produkte" investieren. Somit bekämen die Skifahrer "mehr für's Geld!".

Österreich zeichne aus, dass es neben führender Seilbahninfrastruktur auch die Möglichkeit gebe zwischen Premium-Skigebieten und günstigeren zu wählen, so Hörl, der auch an Familientarife erinnert, die "für ein sozial ausgewogenes Angebot sorgen". Der VKI hingegen reite einen "einseitigen Angriff auf Österreichs Seilbahnen", so der Seilbahner-Obmann.

Eine Grafik zeigt die Preise in österreichischen Skigebieten im Jahr 2014/15.

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