Liftkarten: Nationalsport wird Luxus-Vergnügen

Skifahren ist zu einem teuren Vergnügen geworden, dieser Trend ist nicht neu. Doch in dieser Wintersaison kratzt die Tageskarte für einen Erwachsenen in einigen Skigebieten bereits an der 50-Euro-Marke.
Die Seilbahnbranche reagiert Mittwochabend auf die Krtik und argumentiert mit hohen Investitionskosten (Mehr dazu weiter unten).
Die Liftbetreiber vom Arlberg, von Sölden und Ischgl verlangen jeweils 49,50 Euro für den Schneespaß. Als "Tiefpreiskönig" machte das VKI-Testmagazin Konsument die Postalm in Salzburg aus.
Kleine Skigebiete fürs kleine Börserl

Mittelgroße Skigebiete verlangen für einen Tag Skifahren oder Snowboarden zwischen 30 und 35 Euro. In den zehn teuersten Skigebieten Österreichs zahlt man zwischen 47 und 49,50 Euro - entsprechend groß sind diese Gebiete. Am Arlberg können 340 Pistenkilometer abgefahren werden, in Saalbach-Hinterglemm 200.
Überblick: Wo Skifahren teurer wird
Wie jedes Jahr steigen die Preise für die Tageskarte auch in der kommenden Wintersaison, kritisieren die Konsumentenschützer vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). Im Jahresabstand wurden die Tageskarten-Preise für Erwachsene im Schnitt um 2,6 Prozent angehoben, für 6-Tage-Skipässe um 3,7 Prozent. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist im Vergleich dazu um 1,6 Prozent gestiegen (September 2013 bis September 2014).
"Nach unseren Aufzeichnungen sind die Liftpreise seit der Saison 2004/2005 um 37,7 Prozent hinaufgeschnellt, während der Verbraucherpreisindex in diesem Zeitraum um lediglich 23 Prozent gestiegen ist. Die 6-Tage-Karten wurden gar um über 40 Prozent verteuert", heißt es im aktuellen Konsument-Bericht.
Seilbahner wehren sich
Die Kritik vom VKI will der Fachverband Seilbahnen in der Wirtschaftskammer so nicht gelten lassen. Skifahren sei in Österreich im Schnitt noch immer billiger als in der Schweiz, Frankreich oder Italien, so Fachverbandsobmann Franz Hörl in einer Aussendung.
Beim Thema teure Lifte spielte Hörl am Mittwochabend den Ball direkt weiter zum sommerlichen Wassersport: "Die Jahreskarte für den Wakeboardlift an der Neuen Donau in Wien kostet 680 Euro."
Vor allem blieben die Kosten fürs Skifahren im Vergleich zu Teuerungen anderswo "preislich weiterhin stabiler. Hinzu kommt, dass in vielen anderen Bereichen die Preise jährlich steigen, ohne dabei an Qualität zuzulegen." Die heimischen Seilbahnen würden aber auch heuer "wieder 539 Mio. Euro für noch bessere Produkte" investieren. Somit bekämen die Skifahrer "mehr für's Geld!".
Österreich zeichne aus, dass es neben führender Seilbahninfrastruktur auch die Möglichkeit gebe zwischen Premium-Skigebieten und günstigeren zu wählen, so Hörl, der auch an Familientarife erinnert, die "für ein sozial ausgewogenes Angebot sorgen". Der VKI hingegen reite einen "einseitigen Angriff auf Österreichs Seilbahnen", so der Seilbahner-Obmann.

Kommentare