Leitl: "Staudinger war Signal für ein neues Denken"

Weil herkömmliche Banken oft nicht mitspielen, sollen alternative Finanzierungsquellen für kleinere Firmen und Projekte forciert werden: Crowdfunding, Mittelstandsfinanzierung, Kleinfinanzierungen. Wirtschaftskammerchef Christoph Leitl drängt. "Wir brauchen gesetzliche Grundlagen für 2015. Das muss sehr kurzfristig gehen, im ersten Halbjahr. Sonst wirkt es nicht mehr für 2015."
Er mache den Banken keinen Vorwurf, sagt Leitl, dass diese die Kreditvergabe eher einschränkten als ausweiteten und wegen der Regulierungen höhere Sicherheiten verlangen müssten. Neue konjunkturstimulierende Mittelstandsfinanzierungen und Crowd-Funding-Strukturen seien aber nötig, wenn man 2015 nicht wieder Monat für Monat steigende Arbeitslosenzahlen verkünden wolle. Bei mehr als 30.000 Firmen-Neugründungen im Jahr würden im Schnitt 60.000 neue Jobs entstehen, für Leitl am derzeit tristen Arbeitsmarkt eine relevante Größe. Wenn die Chefs großer Banken nun aber selber sagten, sie könnten als klassische Kreditinstitute Start-Ups nicht mehr finanzieren, müssten alle Alarmglocken klingeln.
Österreich im Hintertreffen

" Staudinger war ein Signal für ein neues Denken, das wir in Österreich dringend nötig haben", sagt Leitl. "Wir sind, was solche Finanzierungen und insgesamt Venture Capital betrifft, in Europa leider weit hinten. Und Europa ist wiederum weit hinter den USA." Und Leitl weiter: "Aber man kann den Leuten viel mehr Verstand und Eigenverantwortung einräumen als ihnen Politik und Aufsicht zubilligen."
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