Lebensmittel-Skandal drückt „Kiwi“-Dollar

Zwei Frauen betrachten Babymilchpulver der Marke Dumex in einem Supermarktregal.
Nach dem Skandal um verseuchtes Molkepulver ist der Molkerei-Gigant Fonterra in Erklärungsnot.

Nach dem Bekanntwerden von bakteriell verseuchtem Molkepulver des weltgrößten Molkerei-Konzerns Fonterra (NZL) in China am Wochenende eilte Chef Theo Spierings am Montag umgehend nach Peking. Er entschuldigte sich persönlich für den Vorfall. Eine notwendige Geste, denn neben Sportgetränken soll auch Milchpulver für Säuglinge belastet sein, das China zu 90 Prozent aus Neuseeland importiert.

Betroffen von der Verseuchung ist die Produktion vom Mai 2012. Bei dem Bakterium handelt es sich um einen möglichen Auslöser der Botulismus-Krankheit, die tödlich enden kann. Geliefert worden sei das Konzentrat zudem nach Malaysia, Vietnam, Thailand und Saudi-Arabien. Insgesamt soll es sich um eine Menge von 38 Tonnen handeln. Erkrankungen seien bisher noch keine aufgetreten. Für Fonterra ist es bereits der zweite Skandal in diesem Jahr. Im Januar wurde in Produkten die potenziell giftige Chemikalie Dicyandiamid gefunden.

Wirtschaftliche Folgen

Der Fonterra-Aktienkurs brach nach dem neuerlichen Fehltritt zwischenzeitlich um neun Prozent ein. Der Skandal hat direkte Folgen für Neuseelands Wirtschaft – der dortige Dollar fiel auf ein Ein-Jahres-Tief im Vergleich zum US-Dollar. Die Ausfuhr von Milchprodukten macht mit neun Milliarden US-Dollar rund ein Viertel der neuseeländischen Exporte aus.

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