Kroatien plant Umwandlung von Franken-Kredite in Euro
Kroatiens Regierung erwägt offenbar eine Umwandlung der Schweizer-Franken-Kredite in Euro-Kredite. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag soll bei einer der nächsten Kabinettstreffen verabschiedet werden, berichteten Medien.
Widerstand der Banken in Polen
Ähnliche Lösungen gibt es auch in anderen Ländern: Zuletzt bedienten sich Montenegro und Polen diesen Schrittes. Wobei polnische Banken nun zum Gegenschlag ausholen. In einem Brief an die Behörden forderte der US-Konzern General Electric (GE) als Eigentümer der Bank BPH „volle Entschädigung“ für die finanziellen Folgen. Nach dem Anfang des Monats verabschiedeten Gesetz können 47 Prozent der Kreditnehmer von Franken-Hypotheken diese in Zloty-Darlehen wandeln. Die Banken blieben damit auf 90 Prozent der Kosten sitzen. Die Institute, die zu 60 Prozent in ausländischer Hand sind, hatten bereits Gegenwehr angekündigt.
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In Kroatien soll sich die Lösung auf alle Franken-Kredite, nicht nur auf die Hypothekendarlehen, erstrecken. Die Umwandlung soll nach jenem Zinssatz erfolgen, der am Tag der Kreditaufnahme für die Euro-Kredite galt, hieß es. Die Differenz zwischen dem Euro- und dem Franken-Darlehensbetrag soll den Kreditnehmern erlassen werden, so der Vorschlag.
Die Kosten der Umwandlung sowie des partiellen Schuldenerlasses sollen die Banken tragen. Den Verlust würden sie als Steuerermäßigung kompensieren können.
Rund 55.000 kroatische Bürger besitzen laut Schätzungen Franken-Darlehen. Nach Daten der kroatischen Nationalbank lag das Volumen der Franken-Kredite an Privatkunden zum Jahresende 2014 bei 21,5 Milliarden Kuna (2,84 Milliarden Euro). Das sind 17,6 Prozent aller Kredite an Privatkunden, mehr als 94 Prozent davon sind Wohnungskredite.
Nach der Aufwertung des Franken gerieten viele kroatische Kreditnehmer in finanzielle Not. Zum Schutz der Kreditnehmer hat Zagreb zu Jahresanfang den Franken-Wechselkurs für Verbraucherkredite auf 6,39 Kuna (0,83 Euro) fixiert. Später wurde die gleiche Lösung für Kredite an Kleinunternehmer, Freiberufler und Bauern ausgeweitet. Diese vorläufige Maßnahme läuft Ende Jänner 2016 aus.
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