Kritiker der lockeren Geldpolitik gehen

Eine Person geht vor dem Gebäude der US-Notenbank in Washington, D.C..
Für Präsidenten der regionalen Fed-Banken ist der Topjob mit 65 vorbei. Zwei trifft es nächstes Jahr.

2015 werden zwei ausgesprochene Kritiker der gegenwärtig sehr lockeren Geldpolitik in den USA das Führungsgremium der Notenbank Federal Reserve (Fed) verlassen. Der Präsident der Philadelphia Federal Reserve Bank, Charles Plosser (66), werde am 1. März in den Ruhestand gehen, teilte die Notenbank am Montag mit. Zuvor hatte der Chef der Dallas Fed, Richard Fisher (65), seinen Rücktritt für April 2015 angekündigt.

Die Präsidenten der regionalen Fed-Banken müssen in der Regel allerdings mit 65 in den Ruhestand gehen.

Regelmäßiger Widerspruch

Plosser hat in seinen acht Jahren in der Fed etwa ein halbes Dutzend Mal Widerspruch gegen die geldpolitischen Entscheidungen eingelegt. Er gab meist zu bedenken, dass die von seinen Kollegen unterstützte lockere Geldpolitik letztlich zu höherer Inflation führen könne und den Regeln der Fed widerspreche. Damit besetzte er eine Gegenposition zu den auf Beschäftigungsförderung fokussierten Kollegen, die schon über Jahre hinweg eine aggressive finanzielle Stimulierung der Volkswirtschaft betreiben.

Plosser und Fisher hatten auch bei der kürzlichen Fed-Entscheidung eine abweichende Position vertreten. Anfang September hatte die Notenbank signalisiert, dass sie die Zinsen noch für eine beträchtliche Zeit niedrig halten werde. Notenbank-Chef Janet Yellen zählt zu jenen, die dafür eintreten, dass die Leitzinsen erst wieder angehoben werden, wenn es stabil tiefere Arbeitslosenquoten gibt.

Nachfolger für Plosser und Fisher werden von den Wirtschaftsführern ihrer Regionen nominiert und vom Fed-Direktorium in Washington bestätigt.

Kommentare