Krisenländer kommen langsam wieder in Fahrt
Zu Jahresbeginn kann die Eurozone mit guten Nachrichten aus den südlichen Krisenländern aufwarten. In Spanien sank die Arbeitslosigkeit Ende 2013 so stark wie nie in einem Dezember. Die Zahl der Jobsuchenden fiel gegenüber dem Vormonat um 107.570 oder um 2,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren es sogar 147.385 Menschen weniger. Dies ist der stärkste Rückgang seit 1999. Allerdings bleibt die Zahl der Arbeitslosen in der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone mit 4,7 Millionen weiter hoch. Die Arbeitslosenquote liegt bei knapp 26 Prozent.
Staatsanleihen
Die Renditen spanischer Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit erreichten am Freitag mit 3,912 Prozent den tiefsten Stand seit März 2010. Am Höhepunkt der Krise lagen sie im Juli 2012 bei 7,293 Prozent. Spanien wird nach Irland das EU-Hilfsprogramm im Lauf des Jänner verlassen.
Entspannung gibt es auch für Griechenland. 10-jährige Staatspapiere notierten bei 8,311 Prozent. Wirtschaftsminister Konstantinos Chatzidakis unterstreicht die Haltung von Regierungschef Antonis Samaras, der eine Rückkehr des Landes auf die Kapitalmärkte für Ende dieses Jahres anstrebt. Dies sei ein hohes Ziel, sagte Chatzidakis. Derzeit kommen Mittel für die Bedienung von Staatsschulden aus dem Rettungsfonds ESM. Hier liegen die Zinsen bei nur rund zwei Prozent. Experten bezweifeln, dass es Griechenland so bald schafft, die Renditen eigener Anleihen auf dieses Niveau zu drücken (mehr dazu hier). „Erst wenn das Wirtschaftswachstum anzieht, kann Griechenland darüber nachdenken, eine große Staatsanleihe erfolgreich an den Finanzmärkten zu platzieren“, sagt Myles Bradshaw, Experte bei Pimco, der den weltgrößten Anleihefonds managt.
Trotz der positiven Meldungen bleibt Lars Feld, einer der fünf deutschen Wirtschaftsweisen, zurückhaltend. Die akute Gefahr, dass die Eurozone auseinanderbricht, sei zwar vorbei. Aber bei der Sanierung sei wohl erst die halbe Strecke geschafft, sagte der Ökonom in der ORF-Sendung „Saldo“. Die Reduktion der Schuldenquoten unter 60 Prozent werde noch Jahre dauern. „Erst die Hälfte des Langstreckenlaufs ist hinter uns.“
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