Kräftiges Lebenszeichen von Japans Autofirmen

Kräftiges Lebenszeichen von Japans Autofirmen
Toyota und Co. überwinden die Krise.

Japans Autohersteller haben harte Zeiten hinter sich: Erdbeben, Tsunami, Massenrückrufe und Exportschwächen wegen des starken Yen. Jetzt scheinen sie ein Comeback zu erleben. Am Mittwoch meldete der Volkswagen-Konkurrent Toyota eine Verdreifachung des Nettogewinns im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende März) auf umgerechnet 7,4 Milliarden Euro.

Die sieben führenden Autobauer des Landes dürften zusammengenommen im laufenden Geschäftsjahr beim Gewinn an das Vorkrisenniveau anschließen können. Damals, im Geschäftsjahr 2008/09 hatten der Branchenprimus Toyota sowie Nissan, Honda und die vier weiteren Großen Japans zusammengenommen einen Betriebsgewinn von umgerechnet 35 Milliarden Euro erzielt. Dann aber kam es dick: Die Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vom 11. März 2011 brachte die japanische Autoproduktion zeitweise komplett zum Erliegen. Dazu kamen wenig später kräftige Rückgänge im Export nach China wegen des Streits um die Felseninseln im Ostchinesischen Meer. Und Toyota musste sich mit Massenrückrufen seiner Fahrzeuge herumschlagen, die sein Image massiv beeinträchtigten.

Geldflut

Dass es jetzt wieder aufwärts geht, verdanken die Autokonzerne vor allem der neuen Wirtschaftspolitik von Regierungschef Shinzo Abe. Er pumpt Milliarden in Konjunkturprogramme und stützt die Kapitalmärkte mit einer Geldflut. Das hat den Yen-Kurs gedrückt und damit die Exporte erleichtert. Aber auch die Erholung des wichtigen Absatzmarktes USA ist für den Gewinnanstieg der japanischen Autobauer mitverantwortlich. Toyota will sogar ein Modell seiner Nobelmarke Lexus in den USA fertigen, um mehr vom einträglichen Geschäft mit teuren Automarken zu profitieren.

Der neue Aufschwung von Japans Autobauern ist aber nicht nur der Politik zu verdanken, sondern auch den Konzernen selbst. Toyota habe wertvolle Lehren aus den Herausforderungen gezogen, denen man sich seit 2009 ausgesetzt sah, sagte Konzernchef Akio Toyoda. Das Unternehmen habe an der Qualitätssicherung gearbeitet sowie Produktivität und Profitabilität verbessert. In den USA will Toyota mit einer Milliarden-Zahlung eine Sammelklage beilegen.

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