Korruption: Österreich ist wieder sauberer geworden

68% aller Staaten haben laut Transparency ein "ernstes" Korruptionsproblem.
Dänemark hat weltweit das kleinste Problem mit Korruption, Österreich liegt auf Platz 16.

Die Korruption in Österreich ist rückläufig, glaubt man dem aktuellen "Korruptionswahrnehmungsindex" (CPI) von Transparency International (TI). Lag Österreich im Vorjahr noch auf Rang 23, belegt es im Mittwoch veröffentlichten Ranking den 16. Platz. Als "sauberstes" Land weltweit gilt weiterhin Dänemark, Schlusslichter sind erneut Nordkorea und Somalia.

Insgesamt wurden 2015 im Korruptionswahrnehmungsindex 168 Staaten erfasst. Er fußt unter anderem auf der Befragung von Managern und misst die Wahrnehmung der Verbreitung von Bestechlichkeit sowie Mechanismen zur Bekämpfung von Korruption im öffentlichen Sektor.

Aufwärtstrend nach Absturz

Österreich kommt auf 76 von 100 möglichen Punkten. Damit setzt sich der leichte Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fort, nachdem Österreich im Jahr 2012 von Rang 16 auf Platz 25 abgestürzt war. Im Jahr 2014 erreichte Österreich 72 Punkte (Rang 23), im Jahr davor 69 Punkte. 2005 (allerdings unter anderen Berechnungsgrundlagen) lag Österreich noch auf Rang 10. Der weltweite Durchschnittswert liegt bei 43 Punkten.

Korruption: Österreich ist wieder sauberer geworden
Weltkarte eingefärbt nach Grad der Korruption, Rangliste, Platzierung Österreichs seit 2008 GRAFIK 0105-16, 88 x 132 mm
Die bessere Bewertung Österreichs ist laut des Austrian Chapter von Transparency International unter anderem darauf zurückzuführen, dass in den vergangenen Jahren zahlreiche Verbesserungen im Bereich Korruptionsprävention und Transparenz durchgesetzt wurden. Genannt wird etwa das Anfütterungsverbot, die Kronzeugenregelung für Strafverfahren, die Schaffung von transparenten Wartelisten für Operationen oder die Gültigkeit der Antikorruptionsgesetzgebung auch für Abgeordnete.

"Das diesjährige Ergebnis ist zwar auf den ersten Blick erfreulich", sagt Eva Geiblinger, Vorstandsvorsitzende des Austrian Chapters. "Es besteht jedoch kein Grund zu vorschneller Euphorie - Österreich ist lediglich auf den Stand von 2011 zurückgekehrt." Um weiter Verbesserungen zu erreichen, fordert das Austrian Chapter etwa die Verabschiedung eines Informationsfreiheitsgesetzes, "das den Namen auch verdient".

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