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Pleitefonds

Konsumentenschützer klagen MPC in Deutschland

In Österreich wäre Verfahren nicht möglich. Betroffene Anleger können sich den Klagen anschließen.

04/13/2015, 01:40 PM

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) schießt sich in Sachen Schiffs- und Hollandfonds weiter auf das Hamburger Emissionshaus MPC ein. Nachdem die Konsumentenschützer im Vorjahr bereits eine Strafanzeige in Wien eingebracht haben, ziehen sie nun in Deutschland gegen MPC vor Gericht. In den kommenden Tagen soll die erste Sammelklage eingebracht werden.

Kolba: "Eine Schande für die österreichische Justiz"

Es ist dies das erste Mal, dass der VKI Ansprüche von Konsumenten im Ausland geltend macht. In Österreich gebe es nämlich noch immer keine geeignete Regelung für Massenverfahren - trotz einstimmiger Beschlussfassung im Justizausschuss im Jahre 2007. Für VKI-Rechtschef Peter Kolba ist das "eine Schande für die österreichische Justiz", wie er am Montag beklagte.

Musterverfahrensgesetz macht's möglich

In Deutschland hingegen gebe es mit dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG) ein sinnvolles Massenverfahren für geschädigte Anleger. Wenn die Klagen zugelassen werden, können sich die betroffenen Anleger den Verfahren anschließen und somit ihre Forderungen gegen Verjährung absichern. Wer an der Sammelklagsaktion teilnehmen will, muss aber zunächst seine Ansprüche außergerichtlich geltend machen (Infos auf konsument.at).

Der VKI kritisiert das Geschäftsmodell von Anbietern geschlossener Fonds massiv und ortet mangelnde Information in den Verkaufsprospekten und Fehlberatungen. MPC weist die Vorwürfe zurück. Das den einzelnen Fonds zugrunde liegende Geschäftsmodell und deren Konstruktion sei "schlüssig und fehlerfrei" gewesen. Auch seien die Anleger über Risiken "stets in einem ausgewogenen und der Realität entsprechenden Verhältnis" informiert worden. Den Klagen sehe man daher gelassen entgegen.

Die MPC Münchmeyer & Petersen Capital AG aus Hamburg hat in den Jahren 2002 bis 2008 in großem Stil geschlossene Fonds in Österreich vertrieben. Den Anlegern des MPC-Hollandfonds 51 droht ein Totalverlust (der KURIER berichtete).

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