Konjunkturklima kühlt weltweit weiter ab

Österreichs Industrieunternehmen sind so pessimistisch wie seit drei Jahren nicht mehr. Der vom Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel im August mit 46,7 Punkten auf den tiefsten Stand seit 37 Monaten. Dennoch ist die Stimmung in den heimischen Unternehmen die drittbeste in Europa, optimistischer sind nur Irland mit 50,9 Punkten und die Niederlande (49,7). Der Index, der auf einer Umfrage unter 3000 Unternehmen in Europa basiert, signalisiert ab einem Stand von 50 Punkten Wachstum, ein Wert darunter steht für Rückgang.
In der Eurozone insgesamt konnte der Abschwung leicht gebremst werden. Der PMI stieg um 1,1 auf 45,1 Punkte. "Die leicht abgeschwächte Talfahrt könnte bedeuten", so Markit-Ökonom Rob Dobson, "dass das Schlimmste überstanden ist. Doch bleibt die Industrie Wachstumsbremse Nummer eins."
Schlechte Botschaften kommen auch aus der deutschen Industrie: Laut Markit fielen die Auslandsaufträge der Industrie im August so stark wie seit drei Jahren nicht mehr. Der Export-Einbruch ist vor allem auf die stark sinkende Nachfrage aus den Krisenstaaten Südeuropas zurückzuführen. Als Folge der schlechten Auftragslage baute die deutsche Industrie den fünften Monat in Folge Arbeitsplätze ab.
China
Schlechte Nachrichten für die Weltwirtschaft hat auch die langjährige Konjunkturlokomotive China. Dort ist das Stimmungsbarometer auf 47,6 Punkte abgestürzt und liegt seit bereits zehn Monaten unter der wichtigen 50-Punkte-Marke. Und der Index für Neuaufträge fiel auf den tiefsten Stand seit März 2009. Die Maßnahmen der Regierung zur Ankurbelung der rasch abkühlenden Konjunktur – wie etwa Zinssenkungen – können laut Experten die negativen Einflüsse der Euro-Schuldenkrise nicht kompensieren. Im dritten Quartal wird daher ein geringeres Wachstum erwartet als im ersten Halbjahr.
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