Konjunkturaussichten für Deutschland "prächtig"
Die Wirtschaftsforscher des Münchner Ifo-Instituts legen den Deutschen ein veritables Geschenk unter den Christbaum: Die größte europäische Volkswirtschaft wird – lautet die jüngste Prognose – 2014 um 1,9 Prozent wachsen. Ifo-Chef Hans-Werner Sinn am Dienstag bei der Präsentation der Prognose: „Das ist ein Geschenk vom Weihnachtsmann. Die Konjunkturaussichten für das nächste Jahr sind prächtig.“
Wichtigste Stütze dürfte 2014 die Binnenkonjunktur sein, die von der Kauflaune der Verbraucher profitiert und für eine kräftige Inlandsnachfrage sorgt. Fortsetzen wird sich laut Prognose auch der Aufschwung am Bau. Positiver Nebeneffekt: Der Arbeitsmarkt kommt dadurch ebenfalls etwas in Schwung, allerdings wird sich laut Ifo-Konjunkturforscher gegen Ende 2014 der Facharbeitermangel stärker als bisher bemerkbar machen.
Mindestlohn
Sorgen macht den Wirtschaftsforschern allerdings die geplante Einführung eines Mindestlohns von 8,5 euro je Stunde ab 2016. Dieser „historische Fehler“ werde, so Sinn, nicht spurlos am Arbeitsmarkt vorübergehen: „Alles, was wir erreicht haben am deutschen Arbeitsmarkt, wird damit zurückgedreht.“
Das gute Wachstum – das trotz steigender Inlandsnachfrage weitgehend im Export erwirtschaftet wird, sorgt freilich auch für Probleme. Das Ifo-Institut erwartet, dass der Leistungsbilanzüberschuss von derzeit 7,1 auf 7,3 Prozent der Wirtschaftsleistung steigt. Die EU-Kommission wertet einen Überschuss von mehr als sechs Prozent über einen Zeitraum von drei Jahren als stabilitätsgefährdend. Derzeit untersucht die Brüsseler Behörde, ob der Überschuss für größere wirtschaftliche Ungleichgewichte innerhalb der Eurozone sorgt.
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