Kommunalkredit geht an deutschen Investmentbanker Bettscheider

Die Fassade der Kommunalkredit Bank in Wien.
Der Republik ist der Verkauf der Kommunalkredit geglückt – zumindest zum Teil.

Im zweiten Anlauf und neuerlich mit einigen Verzögerungen gab es am Freitag die Entscheidung zum Verkauf der staatlichen Kommunalkredit Austria - genau genommen geht es um die 99,78 Prozent Aktien des Bundes, 4,3 Milliarden Euro Bilanzvolumen, die Banklizenz sowie alle Mitarbeiter. Den Zuschlag bekam - wie im Vorfeld erwartet worden war - ein englisch-irisches Konsortium rund um den deutschen Investmentbanker Patrick Bettscheider.

Nachdem ein erster Verkaufsversuch 2013 gescheitert war, stand nur mehr ein Teil zum Verkauf. Dafür wird die Kommunalkredit jetzt nochmals gespalten: Was nicht verkauft wird, wandert in die " Bad Bank" KA Finanz. Das sind immerhin rund 7 Milliarden Euro an Bilanzsumme.

In der staatlichen Abbaufirma KA Finanz wächst die abzubauende Bilanzsumme damit auf 14 Milliarden Euro.

Die Geschlagenen

Unterlegen sind im Bieterverfahren ein Österreich-Konsortium rund um den Ex-ÖVP-Politiker Herbert Paierl, der Investmentbanker Thomas Marsoner, sowie das Konsortium um den Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner, Strabag und Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer.

Wieviel Bettscheiders Gruppe nun hinlegt, wurde vorerst nicht bekannt gegeben. Das Closing des Deals ist, sobald auch die Behördenzustimmungen da sind, für Ende Juni geplant. Der Verkauf sei aber "ertragreicher als eine Abwicklung", heißt es beim Bund. Der Bund hat in dem auf Gemeinde- und Infrastrukturfinanzierungen konzentrierten kleinen Kreditinstitut 250 Millionen Euro stecken.

Die Kommunalkredit Austria ist der fortgeführte Teil der alten Kommunalkredit, die nach einem Beinahe-Kollaps und der Notverstaatlichung Ende 2008 zerteilt werden musste. In der Bad Bank KA Finanz lagerte seither schon der Abbauteil. Für die fortgeführte Kommunalkredit Austria brauchte es zwei Anläufe für einen Verkauf.

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