Kollektivvertrag: Streikdrohung der Metaller wird konkreter

Die Verhandlungen sind derzeit unterbrochen
Ohne Einigung in fünfter Runde am Donnerstag dieser Woche Androhung von Kampfmaßnahmen bekräftigt.

Das Getöse im Vorfeld der Verhandlungen ist außergewöhnlich laut. Am Donnerstag ist die fünfte Runde der verfahrenen Kollektivertragsverhandlungen der Metaller. Vorerst finden aber noch hunderte Betriebsversammlungen statt. Kommt es am Donnerstag zu keiner Einigung können die Betriebsversammlungen - die nur unterbrochen werden - in (Warn-)Streiks übergehen, bekräftigten die Arbeitnehmervertreter am Montag.

Sie pochen weiter massiv auf Kompensationen fürs neue, umstrittene Arbeitszeitgesetz, die die Arbeitgeber ablehnen. Zudem fordern sie eine Lohn- bzw. Gehaltssteigerung von fünf Prozent oder mindestens 100 Euro mehr. Auch das lehnen die Arbeitgeber ab. Sie bieten gut zwei Prozent Inflationsausgleich plus einen Anteil an der Produktivitätssteigerung, die sie mit 0,7 Prozent taxieren.

Kollektivvertrag: Streikdrohung der Metaller wird konkreter

Gewerkschafter Rainer Wimmer

Insgesamt finden mehr als 300 Betriebsversammlungen statt, etwa bei BMW, Magna, MAN, Rosenbauer oder Bosch. "Wir sind jetzt mit unserer Geduld relativ am Ende. Wenn wir am 8. (November, Anm.) kein Ergebnis zusammenbekommen, dann werden ab 9. die ersten Kampfmaßnahmen greifen, kann auch Streik heißen", sagte PRO-GE-Chef Rainer Wimmer (SPÖ) im Ö1-"Morgenjournal". Denkbar seien demnach Warnstreiks.

Die Metaller seien motiviert, würden "den Schwanz nicht einziehen und ganz sicher in Maßnahmen gehen", gebe es kein Ergebnis am 8. November, sagte Wimmer.

Kollektivvertrag: Streikdrohung der Metaller wird konkreter

Unternehmer und Arbeitgeber-Verhandlungsleiter Christian Knill

Die Streikbereitschaft zweifelte der Sprecher der Metalltechnischen Industrie, Christian Knill, an: "Die Gewerkschaft wird alleine nicht viel ausrichten können. Entscheidend ist wie stark sie Mitarbeiter mobilisieren kann. Da gehen wir sehr stark davon aus, dass die Vernunft siegen wird - dass die Mitarbeiter wissen, dass so ein Paket, wie es die Gewerkschaft fordert, einfach nicht machbar ist", so Knill im Radiobeitrag in Richtung der Belegschaft.

Das "Beschädigungspaket" der Gewerkschaft sei schädlich für den Standort, so Knill. Für einen Abschluss am Donnerstag müsse sich die Gewerkschaft bewegen - sonst werde man eben die Kampfmaßnahmen in Kauf nehmen. "Das wird dann unangenehm, aber es ist noch unangenehmer wenn wir Betriebe mit Belastungen, wie sie die Gewerkschaft fordert, überfordern."

Am Donnerstag, dem 8. November, findet auch die zweite Runde beim Handels-KV statt.

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