Klimawandel schlägt auf Bilanz des Stromkonzerns Verbund durch

Der ehemalige Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber berät nun die ÖBAG.
Die extreme Trockenheit im Vorjahr und die damit verbundene schwache Wasserführung schlägt auf die Bilanz des Verbund durch.

Zunächst die gute Nachricht: Der börsennotierte Energiekonzern Verbund hat im Vorjahr nach positiven Einmaleffekten den Gewinn gesteigert. Die schlechte Nachricht: Das bereinigte Ergebnis und das EBITDA gingen aber unter anderem wegen der schwachen Wasserführung zurück. Für 2018 wird eine stabile Dividende von 42 Cent je Aktie vorgeschlagen, teilte der Verbund am Mittwoch mit.

Konzernergebnis stieg dank Einmaleffekte

Das Konzernergebnis stieg bedingt durch positive Einmaleffekte um 43,7 Prozent auf 433,2 Mio. Euro. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) sank wegen der geringen Wasserführung um 6,3 Prozent auf 864,2 Mio. Euro.

Die Einmaleffekte resultierten vor allem aus Wertaufholungen im Wasserkraftbereich in Österreich und Deutschland sowie im Windkraftbereich in Rumänien. Insgesamt wurden im Konzernergebnis positive Einmaleffekte von 91,0 Mio. Euro verzeichnet, im EBITDA von 0,8 Mio. Euro.

Klimawandel zeigt Folgen

Bereinigt um diese Einmaleffekte sank das EBITDA um 4,0 Prozent auf 863,5 Mio. Euro, das Konzernergebnis um 3,5 Prozent auf 342,2 Mio. Euro. Diese Entwicklung sei unter anderem auf die schwache Wasserführung zurückzuführen, die vor allem im dritten und vierten Quartal extrem niedrig gewesen sei, so der Verbund.

Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke sei mit 0,94 um 5 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahrs und um 6 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt gelegen. Der Umsatz sank um 2,2 Prozent auf 2,85 Mrd. Euro.

Die Ausschüttungsquote bezogen auf das berichtete Konzernergebnis für 2018 wird mit 33,7 Prozent angegeben, bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis mit 42,6 Prozent.

Heuer EBITDA zwischen rund 1,05 Mrd. und rund 1,2 Mrd. Euro

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Verbund auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft sowie der Chancen- und Risikolage ein EBITDA zwischen rund 1,05 Mrd. und rund 1,2 Mrd. Euro sowie ein Konzernergebnis zwischen rund 440 und rund 540 Mio. Euro.

Der Verbund plant für das Geschäftsjahr 2019 eine Ausschüttungsquote zwischen 40 und 45 Prozent bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis in Höhe zwischen rund 440 Mio. und 540 Mio. Euro.

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