Deutsche Behörde will höhere Steuern auf Fleisch

Geschlachtete Schweine hängen in einer Reihe in einem Schlachthof.
Umweltbundesamt kritisiert umweltschädliche Subventionen und Folgen der Viehhaltung.

Wegen der klimaschädlichen Folgen der Viehhaltung fordert das deutsche Umweltbundesamt eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Tierprodukte wie Milch und Fleisch. Statt mit dem ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent sollten tierische Nahrungsmittel künftig mit den regulären 19 Prozent besteuert werden, sagte Behördenchefin Maria Krautzberger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Agrarsektor Hauptverursacher von Methan-Emissionen

Mehrere Kühe stehen in einem Stall und fressen Heu.
Mehrere Kühe stehen am 15.04.2014 in Wolfegg (Baden-Württemberg) im Stall von Landwirt Bruno Knab. Foto: Felix Kästle/dpa (zu lsw "Gelenkter Kuhverkehr: Maschinen erleichtern Alltag auf dem Bauernhof" vom 19.04.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Anlass der Forderung ist ein aktueller Bericht des Umweltbundesamtes zu umweltschädlichen Subventionen in Deutschland. Darin heißt es, die Landwirtschaft trage wesentlich zum Klimawandel bei und sei in Deutschland der Hauptverursacher von Methan- und Lachgasemissionen. Obwohl sie deutlich klimaschädlicher seien als Getreide, Obst oder Gemüse, profitierten tierische Produkte vom vergünstigten Mehrwertsteuersatz.

"Blinde Flecken"

Dem Bericht zufolge liegen die umweltschädlichen Subventionen in Deutschland bei 57 Milliarden Euro. Krautzberger sagte, beim Subventionsabbau leiste sich Deutschland "seit Jahren riesige blinde Flecken". Einerseits verpflichte sich das Land auf internationaler Ebene zu mehr Klimaschutz, gleichzeitig werde klimaschädliches Verhalten im eigenen Land mit Steuergeldern subventioniert.

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