Kleine Schummeleien bei Heidelbeerjoghurts

Kleine Schummeleien bei Heidelbeerjoghurts
"Konsument"-Test: Etliche Hersteller sparen an der Beere und helfen dem Geschmack mit Aromazusätzen, Karotten oder Rüben auf die Sprünge.

Satte 45.000 Tonnen Fruchtjoghurt essen Herr und Frau Österreicher pro Jahr, also rund 5,3 Kilogramm pro Person. Eine der beliebtesten Sorten im Kühlregal: Heidelbeer. Der "Konsument" hat 18 verschiedene Produkte dieser Geschmacksrichtung im Labor untersucht.

Das wichtigste Ergebnis: Viele Produzenten sparen an der Beere. Nur vier Erzeugnisse kommen ohne Aromazusätze aus, kritisieren die Konsumentenschützer. In etlichen Produkten wurde der Geschmack mit Ribisel, Holundersaft, schwarzer Karotte oder roten Rüben verstärkt.

Im Test war das billigste Heidelbeerjoghurt das beste (Gmundner Milch, 0,16 Euro pro 100 Gramm). Das Produkt von Nöm Mix entspricht laut den Testern von seiner Zusammensetzung her als einziges "dem gesunden Hausverstand": Es enthält Joghurt, zwölf Prozent Heidelbeeren, Zucker, den Stabilisator Pektin - und sonst nichts. Dass es trotzdem nicht als Sieger aus dem Vergleich hervorgegangen ist, daran ist der Zucker schuld: Es weist um 30 Prozent mehr Süße auf als deklariert. Andere Erzeugnisse patzten beim Fettgehalt.

Vom Markt genommen

Insgesamt verteilten die Tester aber doch elf "Sehr gut". Je zweimal wurden Heidelbeerjoghurts mit "Gut" oder "Befriedigend" bewertet. Ein Erzeugnis erhielt ein "Nicht zufriedenstellend" - es wurde laut "Konsument" mittlerweile wegen des Testergebnisses vom Markt genommen.

Beim Preis ergaben sich folgende Richtwerte: Ein Frucht­joghurt mit dem AMA-Gütesiegel kostet derzeit im Schnitt 0,25 Euro pro 100 g, während die biologischen Varianten mit durchschnittlich 0,34 Euro pro 100 g etwas teurer sind.

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