Kika/Leiner: Gewerkschaft fordert Sozialplan

Ein Schild mit der Aufschrift „Einbahn“ und dem Kika-Logo.
Vieles deutet auf einen größeren Jobanbau beim heimischen Möbelhändler hin.

Wie berichtet, geht bei kika/Leiner die Angst vor Postenkürzungen um. Auch die Gewerkschaft bereitet sich auf einen massiven Personalabbau bei der Möbelkette vor und fordert die Geschäftsführung auf, mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan zu verhandeln. "Nach all den Berichten der Betroffenen in den vergangenen Stunden und Tagen steht unsere Verhandlungsagenda mit zahlreichen Punkten, die es zu klären gibt", sagt GPA-Vizechef Karl Proyer.

Branchenkenner glauben, dass bis zu 10 Prozent der Stellen (von rund 7500) bei kika/Leiner gestrichen werden könnten. Aber auch Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie seien gefährdet, da der neue südafrikanische Eigentümer Steinhoff auf eigene Lieferanten zurückgreifen werde. Bisher habe es diesbezüglich keine Gespräche zwischen Gewerkschaft, Geschäftsführung und Betriebsrat gegeben.

Unter Druck

Laut Gewerkschaft gibt es zahlreiche Beschwerden von Betroffenen, die sich von der Geschäftsführung von kika und Leiner unter Druck gesetzt fühlen, um angeblich einvernehmlichen Auflösungen und Gehaltsverzichten zuzustimmen. "Die einvernehmlichen Auflösungen würden in einer wenig wertschätzenden Art erfolgen", so Proyer. Betroffen seien vor allem ältere Beschäftigte zwischen 45 und 55 Jahre mit einer Betriebszugehörigkeit von 15 bis 25 Dienstjahren.

Außerdem zeichnen sich laut Gewerkschaft Kündigungen ab, bei der das Unternehmen ohne einvernehmliche Auflösungen das AMS verständigen hätte müssen. "In solchen Fällen müssten eigentlich alle Frühwarnmechanismen in Gang gesetzt werden, das hat die Geschäftsführung bis heute unterlassen", sagt GPA-Experte Manfred Wolf. Es bleibe daher "keine andere Alternative, als das AMS von den Vorfällen rund um diese fragwürdigen einvernehmlichen Auflösungen zu informieren. Es ist weiter fraglich, ob bereits ausgesprochene Kündigungen überhaupt gültig sind."

Die Kika-Geschäftsführung dementiert einen größeren Stellenabbau und sieht daher keinen Grund für einen Sozialplan.

Kommentare