Kein Favorit: Erstmals Kampfabstimmung um Chefsessel der IV

Georg Knill, IV Steiermark
Bei der Industriellenvereinigung zeichnet sich eine spannende Wahl ab: Mit Eder, Knill und Ohneberg tritt erstmals ein Trio an.

Die Wahl eines neuen Präsidenten für die einflussreiche Industriellenvereinigung (IV) rückt näher. Nach 25 Jahren gibt es am Freitag in einer Woche (18. Juni) erstmals wieder eine Kampfabstimmung - und diese ebenso erstmals mit einem Kandidaten-Trio. Wer aus diesem Trio allerdings der Favorit ist, gilt als völlig offen.

Ex-Voest-Chef Wolfgang Eder tritt gegen die Landes-IV-Chefs Georg Knill (IV Steiermark, Bild oben) und Martin Ohneberg (IV Vorarlberg, Bild unten) an. Selbst beste Kenner der Szenerie halten jeden dieser Männer - Betonung auf Männer, denn die IV hatte in ihrer Geschichte noch nie eine weibliche Präsidentin und das wird auch so bleiben - als künftigen Industrie-Präsidenten für möglich. Als realistisch gilt, dass es zu einer Stichwahl kommt, also keiner der drei Kandidaten gleich die 50-Prozent-Hürde überspringt.

Kein Favorit: Erstmals Kampfabstimmung um Chefsessel der IV

Martin Ohneberg (IV Vorarlberg)

"Jeder hat seine Seilschaften"

"Man kann nicht sagen, wer sich durchsetzen wird. Jeder hat seine Seilschaften", sagte ein Kenner zur APA. "Es handelt sich jedenfalls um drei sehr außergewöhnliche Persönlichkeiten; allesamt erfolgreiche Manager."

Führungswechsel in der Krise

́Die Wahl fällt jedenfalls in die schwerste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg, die die heimische Industrie hart trifft. Es wird hart um den Chefsessel gerungen. Es gibt verschiedenen Interessensgruppen innerhalb der IV - Länderverbände, Großkonzerne, Mittelständler; Wahlberechtigte die mehr auf Erfahrung (Eder) setzen und andere die eher die (verhältnismäßige) Jugend (Knill/Ohneberg) vorziehen. Ohneberg wird allerdings in einem Verfahren rund um gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften und Michael Tojner als Beschuldigter geführt. Das könnte einen Nachteil bedeuten.

Kapsch acht Jahre an der Spitze

Die IV ist die freiwillige Interessensvertretung der Industrie mit rund 4.500 Mitgliedern. Der aktuelle Präsident Georg Kapsch kann nach zwei Perioden nicht mehr kandidieren. Eine Periode dauert vier Jahre. Gewählt wird der neue Präsident vom rund 120-köpfigen Bundesvorstand der Industriellenvereinigung.

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