Kaufkraft: Wiener Bezirke vorn dabei, Hauptstadt trotzdem am letzten Platz

Wien: Das Bundesland mit dem kaufkräftigsten Bezirk liegt im landesweiten Ranking auf dem letzten Platz
Die neue Studie zeigt, wie die Kaufkraft-Schere vor allem in Wien auseinander geht.

In Wien wohnen besonders viele reiche und besonders viele arme Menschen. Das geht aus der Studie des Marktforschungsunternehmens GfK hervor, welche die Kauftkraft der österreichischen Bezirke errechnete.

GfK definiert Kaufkraft als "das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen".

Die reichsten und die ärmsten Bezirke

Gleich sechs Wiener Bezirke schaffen es in die Top-10 der kaufkräftigsten Bezirke Österreichs. Gleichzeitig belegen sieben weitere Bezirke der Bundeshauptstadt die insgesamt letzten Plätze.

Österreichweit ist die höchste Kaufkraft laut der Studie in Wien und im Wiener Umland, dem sogenannten "Speckgürtel", zu finden. So führt wenig überraschend der 1. Bezirk, Innere Stadt, mit einem verfügbaren Nettoeinkommen von 39.758 Euro pro Kopf und Jahr die Liste an. Damit liegt die Kaufkraft um mehr als 65 Prozent über dem gesamtösterreichischen Durchschnitt.

Auf Platz zwei und drei folgen der 13. Bezirk, Hietzing (31.094 Euro), und Mödling (30.653 Euro). Ebenfalls unter den 10 kaufkraftstärksten Bezirken befinden sich in Wien Döbling (19. Bezirk), Währing (18. Bezirk), Wieden (4. Bezirk) und Liesing (23. Bezirk), Tulln und Korneuburg in Niederösterreich und die burgenländische Landeshauptstadt Eisenstadt.

Die untersten Plätze bleiben geheim

Obwohl Wien stark unter den Top-10 vertreten ist, liegt die Hauptstadt im GfK-Bundesländerranking an letzter Stelle. Mit 23.246 Euro pro Kopf und Jahr liegt die Kaufkraft um mehr als drei Prozent unter dem landesweiten Durchschnitt. In Wien ist die Kaufkraft-Verteilung sehr heterogen: So stehen den sechs Bezirken in den Top-10 sieben weitere Bezirke gegenüber, die der Studie zufolge im gesamtösterreichischen Bezirks-Ranking auf den untersten Plätzen rangieren. Welche Bezirke das sind, wollte GfK auf APA-Anfrage nicht preisgeben.

Bundesländer-Ranking

Angeführt wird die Bundesländer-Liste dagegen von Niederösterreich, wo das durchschnittlich verfügbare Nettoeinkommen bei 25.186 Euro und damit rund fünf Prozent über dem Durchschnitt liegt. An zweiter und dritter Stelle liegen Vorarlberg (25.134 Euro) und Salzburg (24.444 Euro).

Österreich vor Deutschland, hinter Schweiz

Insgesamt kommen die 8,8 Mio. Österreicher 2019 auf eine Kaufkraftsumme von rund 212,3 Milliarden Euro, wobei jeder Person im Schnitt 24.067 Euro pro Kopf zur Verfügung stehen. Damit liegt Österreich vor Deutschland (durchschnittlich 23.779 Euro) und weit hinter der Schweiz (42,067 Euro).

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