Kaufkraft: Speckgürtel schlägt Wien
Bei der Kaufkraft konnten die Österreicher im Vorjahr keine großen Sprünge machen. Die Teuerung fraß die durchschnittlichen Zuwächse von 2 Prozent oder 400 Euro auf 19.970 Euro zur Gänze auf. Wien rutschte im Bundesländer-Ranking ab, die Pole Position übernahm Niederösterreich. Kärnten blieb mit einer Durchschnittskaufkraft von 18.752 Euro weiterhin auf dem letzten Platz und verbuchte neben Wien mit 1,6 Prozent (nominell) den geringsten Zuwachs.
Den Verlust der Vormachtstellung Wiens führt man bei RegioData auf soziodemografische Gegebenheiten zurück. Aufgrund seiner wirtschaftlichen Kraft ziehe Wien auch Personen mit unterschiedlichen Qualifikationen und niedrigeren Einkommensaussichten an. Darüber hinaus gebe es durch die Zuwanderung auch vermehrt Haushalte mit mehr Kindern.
„Ebenso muss im Falle der höheren durchschnittlichen Kaufkraft Niederösterreichs auch der Speckgürtel Wiens berücksichtigt werden", so Wolfgang Richter, Geschäftsführer bei RegioData Research. Viele kaufkraftstarke Bewohner, die in Wien arbeiten, wohnen in den niederösterreichischen Gemeinden rund um die Stadt.
Differenz schwindet
Zwar gibt es nach wie vor ein Stadt-Land-Gefälle gebe, es wird aber geringer – ebenso die Bundesländerunterschiede. Betrug die Differenz zwischen dem kaufkraftstärksten und dem -ärmsten Bundesland im Jahr 1990 noch rund 37 Prozent, beläuft sich diese Differenz aktuell auf weniger als 10 Prozent.
Wien nicht mehr unter den reichsten Regionen Europas
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