Karstadt: Weihnachtsgeld soll wegfallen

Bei der angeschlagenen Warenhauskette wackeln zudem tausende Vollzeitstellen.

Das Karstadt-Management plant einem Zeitungsbericht zufolge insgesamt Einsparungen von Personalkosten in Höhe von 1950 Vollzeitstellen. Das Handelsblatt berief sich auf ein Schreiben von Gesamtbetriebsrat und Wirtschaftsausschuss an die Beschäftigten. Unter Berücksichtigung der Teilzeitquote wären demnach etwa 3000 Mitarbeiter von den Abbauplänen betroffen.

In der Essener Zentrale solle "mehr als jeder vierte Arbeitsplatz" wegfallen. Bei Karstadt.de sei die Rede von 90 Prozent der Belegschaft. Der Konzern mit seinem neuen österreichischen Eigentümer Rene Benko beschäftigt derzeit 17.000 Mitarbeiter.

Radikalkur

Ein Mann mit Brille, Anzug und roter Krawatte lächelt in die Kamera.
epa04461480 (FILE) A file photo dated 21 September 2006 shows Stephan Fanderl in Cologne, Germany. Former Karstadt supervisory board member Fanderl will be the new CEO of the beleaguered department store chain Karstadt. The supervisory board has appointed the 51 year old manager as successor to Eva-Lotta Sjoestedt, who suprisingly resigned this summer, the company said on 23 October 2014 in Essen. EPA/ROLF VENNENBERND
Der neue Karstadt-Chef Stephan Fanderl will die angeschlagene Warenhauskette mit einer Radikalkur wieder in die schwarzen Zahlen führen. Für sechs Standorte ist das Aus im kommenden Jahr bereits beschlossene Sache. Weitere zehn der 83 Warenhäuser stehen Fanderl zufolge darüber hinaus auf der Kippe.

Der Zeitung zufolge müssen sich die Beschäftigten zudem auf erhebliche Abstriche einstellen. Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld sollen wegfallen, ebenso Tariferhöhungen "über einen langen Zeitraum". Zudem solle die Arbeitszeit von durchschnittlich 37,5 auf 40 Stunden pro Woche erhöht werden. Gespräche mit den Arbeitnehmern wolle die Unternehmensführung am Mittwoch beginnen.

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