Sport bringt´s einfach, wenn man den vielen Studien und Coaches Glauben schenkt. Man ist ausgeschlafener, fühlt sich besser, altert besser, lebt länger und gesünder.
Sport stärkt auch den Kopf – wobei dieser Punkt laut neuer Studie in der „Nature Human Behaviour“-Zeitschrift noch eher umstritten ist. Es ist fast logisch, dass man aus alltäglichem Sport Vorteile für die Karriere ziehen kann.
Manager weltweit, wie der US-Amerikaner Harry Strauss Zelnick (Take-Two Interactive Software), schwören auf ihren Sportund Forscher, wie jene der „British Universities & Colleges Sport“ (BUCS) bestätigen das. So sollen Absolventen, die an der Universität sportlich aktiv waren, im Durchschnitt 18 Prozent mehr verdienen als ihre weniger sportlichen Kollegen.
Der Aufbau körperlicher Stärke verbessert alles – vom Familienleben bis zum geschäftlichen Erfolg
von Harry Strauss Zelnick, CEO der Take-Two Interactive Software
Mehr Sport, mehr Geld? Studien zufolge ist ein Zusammenhang da: CEOs haben oft Erfahrung im Leistungssport – bei Frauen sind es 82 Prozent. Außerdem beschreibt sich jede zweite US-Frau, die über 75.000 Dollar verdient als athletisch
Außerdem lerne man durch Sport neue Skills, die auch in der Arbeitswelt nützlich sein können, wie zum Beispiel Teamwork, Zeitmanagement, Selbstorganisation, Umgang mit Stress und Durchhaltevermögen. Sport ist ein Ausgleich und gut für die Psyche. So sieht das auch der Extremsportler Rainer Predl.
Über Stock und Stein
Egal ob in der algerischen Sahara, in einem Windrad (siehe Foto oben) oder bei minus 37 Grad: Predl läuft weiter. Er ist ein sogenannter Ultraläufer. Der Titel ist dabei Programm: Sieben Tage lang lief er auf einem Laufband (Weltrekord!) und 2014 konnte er als erster Europäer den Saharamarathon in nur 2 Stunden 50 Minuten gewinnen. Entsprechend schwer wirken auch seine Trainingseinheiten. Wöchentlich legt er nämlich „schon ein paar Hundert Kilometer zurück“.
Durch Sport spürt man sich und seinen Körper besser. So übersieht man die eigenen Grenzen nicht mehr
von Theresa Imre, Markta-CEO meditiert, macht Yoga und schwimmt
An seinen „freien“ Tagen pflegt er die Olivenbäume und Sonnenblumen in seinem Garten. Man findet ihn jedoch auch bei Intersport Winninger, als Laufschuhberater. „Hobby“ und Job sind also verbunden und „lassen sich auch gut in Einklang bringen“, sagt Predl. Drei bis vier Tage nutzt er für das Training. Den Rest verbringt er im Geschäft und hilft anderen Leuten dabei, die richtigen Laufschuhe zu finden.
Was der Sport gebracht hat
Anfänglich war Mountainbiken die Sportart seiner Wahl, aber das wurde zu kostspielig. Laufen war günstiger. Kurze Zeit später war er im österreichischen Ultraläufer-Nationalteam. Das ist jetzt fast 17 Jahre her.
70 Kilometer weit ist Ultraläufer Rainer Predl um einen Küchentisch gelaufen. 2020 brach er damit einen Weltrekord
Ich war früh sportlich aktiv, auch im Spitzensport. Davon habe ich die Zielstrebigkeit und Disziplin
von Valerie Hackl, Austro Control Geschäftsführerin und Ö. Staatsmeisterin in Rhythmischer Gymnastik
Was der Sport für die berufliche Karriere bringt? „Man ist natürlich belastbarer. Ein 48-Stunden-Läufer läuft zwei Tage durch, das funktioniert. Und härtet ab.“ Sportler seien außerdem auch lösungsorientierter: „In Wettkämpfen ist man oft in Situationen, in denen dir keiner helfen kann. Man muss schnell überlegen, wie man am besten weiterkommt.“ Trotz aller Leistung dürfe man aber nicht auf die Regeneration vergessen und sollte Pausen einlegen.
„Geplanter Wahnsinn“
Rainer Predl sieht seinen Sport nicht als zu extrem, für ihn ist es ein „geplanter Wahnsinn“. Für den es gesunden Ehrgeiz und ein gutes Team braucht. Sein nächstes Ziel: Der Dschungel Vietnams.
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