KMU

Neue Studie: Wie geht es Österreichs Unternehmen

Ein Geschäftsmann analysiert das Diagramm zum Marktwachstumstrend im Jahr 2025 und plant das Unternehmenswachstum sowie die Gewinnsteigerung.
Welche Sorgen Klein- und Mittelbetriebe haben – und wo sie sich selbstsicher zeigen.

„Wie geht es unserem Rückgrat?“, fragt Judit Havasi, Generaldirektorin der Donau Versicherung, am vergangenen Mittwoch. Gemeint sind die heimischen Klein- und Mittelunternehmen – das „Fundament der österreichischen Wirtschaft“, wie sie betont. Immerhin machen sie 99 Prozent der heimischen Betriebe aus und beschäftigen die Mehrheit der Arbeitnehmer.

Um die Frage nach ihrem Wohlbefinden zu beantworten, wurde gemeinsam mit dem Institut Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung eine Studie durchgeführt. Von August bis September 2025 befragte man 500 heimische KMU. Das Ergebnis: 66 Prozent schätzen ihre eigene Situation als sehr gut bis eher gut ein. Nur sechs Prozent meinen, dass es gar nicht gut läuft. Wobei größere KMU laut Studie tendenziell besser mit Herausforderungen umgehen als kleinere.

Spannend war jedoch die Antwort auf die Frage, wie es den KMU in Österreich allgemein geht. Die Einschätzung fiel hier schon etwas kritischer aus. Nur 38 Prozent meinen, dass es den KMU gut geht. „Man beschönigt seine eigene Lage ein bisschen – die Situation ist vielleicht nicht so positiv, wie sie zunächst scheint“, ordnet Christina Matzka vom Forschungsinstitut ein. Die Wahrheit liege wohl irgendwo in der Mitte.

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Wie geht es den heimischen KMU?

Was die KMU beschäftigt

Bereits 2022 wurde eine ähnliche Studie durchgeführt. Der Drei-Jahres-Vergleich zeigt, dass Unternehmen nach wie vor mit steigenden Preisen und der Inflation (70 Prozent) sowie stark mit dem Fachkräftemangel (51 Prozent) zu kämpfen haben. Zudem konnten Verschlechterungen im Punkt „sinkende Umsätze durch den inflationsbedingten Konsumrückgang“ verzeichnet werden.

Besondere Hürden sind für viele KMU die Regulatorik und Bürokratie. 69 Prozent fühlen sich demnach stark davon betroffen – und das unabhängig von der Unternehmensgröße. Am stärksten trifft es Gewerbe und Industrie, Finanzdienstleistungen, Tourismus und Gastronomie sowie wirtschaftsnahe Dienstleistungen. Konkret sprechen die Firmen hier u. a. von der Datenschutzverordnung (66 Prozent), dem Arbeitsrecht und Arbeitnehmerschutz (55 Prozent).

DONAU Versicherung präsentiert KMU-Studie

Franz Josef Zeiler, Vorstandsmitglied der Donau Versicherung (li.) Christina Matzka vom Institut Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung und Judit Havasi, Generaldirektorin der Donau Versicherung.

Wo es bergauf geht

Obwohl der Fachkräftemangel zu den drei größten Herausforderungen der KMU zählt, ist die aktive Suche nach neuen Mitarbeitern im Vergleich zu 2022 rückläufig – und zwar um zehn Prozentpunkte (von 54 auf 44 Prozent). Sechs von zehn Firmen schätzen ihre Erfolgsaussichten bei der Stellenbesetzung inzwischen sogar als positiv ein.

Generell zeigen sich KMU in ihrer Rolle als Arbeitgeber selbstbewusst: Drei Viertel beurteilen ihr Unternehmen als (sehr) attraktiven Arbeitgeber. Nur drei Prozent bezeichnen ihre Firma als gar nicht attraktiv. Womit gepunktet wird? An erster Stelle stehen eine gute Unternehmenskultur, ein positives Arbeitsklima und ein wertschätzendes Miteinander (40 Prozent). Erst auf Platz zwei und drei folgen Arbeitsplatzsicherheit und gute Bezahlung ( jeweils 36 Prozent).

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