„Von der Hofburg bis zur Seestadt Aspern“ würden mehr als 30 Programmpartner dem Unternehmertum eine breite Bühne geben, erzählt Hirczi. Einer davon: EU-Startups, das vergangenen Freitag eine Pitch-Night in der Wolke 21 in 1220 Wien veranstaltete.
Bei dieser wetterten internationale Start-ups, die sich noch in der Frühphase befinden, um das Interesse mehrerer Investoren. Von 160 Bewerbern schafften es 15 Konzepte auf die Bühne.
Binnen weniger Minuten mussten die Gründerinnen und Gründer ihre Geschäftsidee dem Publikum und einer dreiköpfigen Jury, bestehend aus Maximilian Schausberger (Elevator Partners), Petra Moravcova (3VC) und Jürgen Milde Ennöckl (Tecnet), schmackhaft machen. Alle präsentierten Ideen ernteten Applaus, manche jedoch auch Fragezeichen. Denn banal waren sie nicht und manche sogar revolutionär.
Vom Haustier-Versand bis zur Brustkrebs-Früherkennung
Aus Singapur stellte sich FathomX der Jury – ein Spin-Off der National University of Singapore, das sich als Chat GPT des Gesundheitswesens vorstellte. Das Team entwickelte eine Software, die mittels künstlicher Intelligenz das Gesundheitssystem revolutionieren und eine verlässliche Brustkrebs-Früherkennung möglich machen soll.
Das Vorzeigeprodukt – FxMammo, ist ein KI-Assistent, der das Screening-Verfahren für Mammographien erheblich verbessert und Krebszellen eindeutig hervorhebt. Somit würden falsch positive oder – noch wichtiger – falsch negative Mammographie-Resultate gesenkt und der Mangel an Radiologen ausbalanciert werden können. Zahlreiche Universitäten und Spitäler in Asien und Australien wären bereits an Bord. In Wien gab es großes Staunen, für den Sieg bei der Pitch Night reichte es nicht.
Ebenfalls auf Begeisterung stieß das Schweizer Start-up Calingo, das Versicherungen dort verkauft, wo sie auch gebraucht werden.
Beim Kauf eines Fahrrads kann etwa direkt auf der Website beim Abschluss des Warenkorbs die passende Versicherung ergänzt werden. Kauft man online Hundefutter, soll man künftig auch die passende Unfall- und Kranken-Versicherung für die geliebte Fellnase zur Auswahl haben.
Mit Crowdsender möchte ein deutsches Start-up herkömmlichen Versandanbietern Konkurrenz machen. Mittels App werden Pakete über die Crowd – also Menschen – verschickt. Praktisch für Versender, die sich einiges an Versandkosten sparen wollen, praktisch für Überbringer, die den Weg ohnehin auf sich genommen hätten und sich durch einen kurzen Zwischenstopp ein Taschengeld verdienen können. Vom Haustier bis zum Sofa soll künftig alles mittels Crowdsender verschickt werden können.
Revolution am Lebensmittel-Weltmarkt
Der Sieg und damit ein Preis im Wert von 5.000 Euro ging jedoch an keine dieser Ideen. Eindeutiger Gewinner des Abends war das kroatische Start-up Agrodox. Mit seiner Landwirtschafts-Plattform möchte es nichts Geringeres als den internationalen Markt revolutionieren und laut Website „die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette von Anfang bis Ende“ optimieren.
Dabei analysiert es Daten, unterstützt landwirtschaftliche Betriebe und handelt mit Rohstoffen für saubere Lebensmittelproduktion und nachhaltigen Vertrieb.
Im Detail bedeutet das, dass künstliche Intelligenz eingesetzt wird, um Landwirte zu unterstützen, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren und Erträge zu steigern. Produkte können dann Großanbietern verkauft werden und so zu vernünftigen Preisen beim Endverbraucher ankommen.
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