Schwierige Fragen in Bewerbungsgesprächen und wie man darauf antwortet

Schwierige Fragen in Bewerbungsgesprächen und wie man darauf antwortet
Bewerbungsgespräche sind nervenaufreibend. So bereiten Sie sich am besten darauf vor und wirken professionell und selbstsicher.

Viele kennen diese Situation. Nervosität macht sich in der Magengrube breit, auf diese Frage war man nicht vorbereitet. Man stottert, verrennt sich in Details, verliert den Faden.Bewerbungsgespräche laufen häufig nach ähnlichen Mustern ab, man kennt die kniffeligen Fragen und fürchtet sich vor Ihnen.

Der KURIER hat bei Karrierecoachin und Bewerbungsexpertin Sonja Rieder nachgefragt, wie man am besten auf schweißtreibende Fragen reagiert.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

„Das Unternehmen stellt die Frage, um zu wissen, ob Bewerber länger in der ausgeschrieben Position zufrieden sein würden“, weiß Sonja Rieder. Bewerber sind hier oft unsicher, deshalb rät Rieder zu einer diplomatischen Antwort.

„Betonen Sie, dass sie nicht in Positionen denken, sondern sach- und inhaltsorientiert. Es gehe um die Sache, nicht um eine bestimmte Stelle“, rät Rieder. Falls man aber jedenfalls nur eine Führungsposition möchte, kann man das durchklingen lassen. Und: Geben Sie keinen detaillierten Fünfjahresplan an, es wäre zu riskant, dass das Unternehmen andere Vorstellungen hat.

Erzählen Sie mir von sich.

Diese Formulierung verunsichert, weil sie sehr vage ist. „Gemeint ist aber in drei bis vier Minuten den beruflichen und akademischen Werdegang zu beschreiben“, so Rieder. Mit dieser Frage wird die Professionalität abgefragt, weil man schnell begreifen soll, dass hier nur berufliche Informationen gemeint sind, und keine privaten.

Warum sollten wir Sie einstellen?

Bewerbungen heißt immer, Werbung für sich selbst zu machen. Das sollten Sie üben und sich vorberieten, „arbeiten Sie ihre eigenen Skills hervor und betonen Sie, wo ihre Fähigkeiten und Erfahrungen sich mit dem Stellenprofil decken und keine falsche Bescheidenheit“.

Wo liegen ihre Schwächen?

Für eine der gefürchtetsten Fragen gibt es eine einfache Antwort. Das Unternehmen möchte wissen, ob man die eigenen Schwächen im Griff hat. „Die beste Antwort ist zu sagen: Meine Schwäche, wenn man sie so nennen will, ist etwa meine Genauigkeit, die Zeit kostet.“

Dabei entkräftet man das Gesagte aber sofort, indem man betont, dass man viel dazugelernt und das nun im Griff habe.

Warum haben Sie ihren Job verlassen?

„Je näher man an der Wahrheit bleibt, desto leichter bringt man es rüber“, weiß die Karrierecoachin Sonja Rieder. Aber: Meiden Sie alle zwischenmenschlichen Details.

Die Gefahr sich zu verheddern, ist zu groß. Überlegen Sie, welche Gründe abseits des Persönlichen gegen den Job gesprochen haben, etwa die geringe Perspektive auf Weiterentwicklung.

Wie gehen Sie mit Stress um?

Eine wichtige Frage, auf die man wahrheitsgetreu antworten sollte. „Man kann entweder ehrlich antworten, dass man stressresistent ist. Oder, wenn man das nicht ist, dass man gelernt hat, sich bei Stress gut zu organisieren“

Haben Sie einen Kinderwunsch?

Eine besonders heikle Frage, die eigentlich arbeitsrechtlich verboten ist„Das Schlechteste wäre Empörung zu zeigen. Sagen Sie einfach, dass das kein Thema ist und überlegen Sie, ob Sie in einem Unternehmen arbeiten möchten, wo Familiengründung nicht unterstützt würde“, rät Rieder.

Vor dem Gespräch

Bereiten Sie sich inhaltlich vor. Üben Sie die Einleitungsfragen, referieren Sie Ihren Werdegang zuvor vor Freunden. Und versuchen Sie ihren beruflichen Werdegang  in drei bis vier Minuten frei und selbstsicher vortragen zu können.  

Mentale Vorbereitung: Seien Sie ausgeschlafen und gönnen Sie sich am Abend nach dem Bewerbungsgespräch einen schönen Abend – egal, wie es gelaufen ist.

Vor dem Gespräch: Nehmen Sie die Sieger-Position ein, indem Sie die Arme, wie beim Jubeln in die Luft werfen, das steigert die Selbstsicherheit. Und sitzen oder stehen sie aufrecht und gerade.

 

Kommentare