Nach dem Bachelor: Pausieren oder weiterstudieren?

Eigentlich sollte die Einführung des Bachelor-Titels 1999 den Berufseinstieg für Absolventen erleichtern. Der Master war ursprünglich nur für Spezialisierungen gedacht. Heute, 22 Jahre später, zeichnet die Realität ein anderes Bild. Ein Großteil der Studierenden entscheidet sich derzeit dafür, gleich nach dem Bachelor einen Master-Studiengang dranzuhängen.

Schadet eine Pause?

Doch kann eine Pause im Lebenslaufzu Schwierigkeiten in der weiteren Karriere führen? „Nein, es gibt kein besser oder schlechter“, sagt eine Sprecherin der Universität Wien. Beim direkt angehängten Masterstudium seien die Kompetenzen aus dem Bachelorstudium noch frisch. Die Studierenden seien dann noch gut in den Universitätsbetrieb integriert und mit dem universitären Lernen vertraut. Andererseits biete eine Studienpause vor dem Master die Möglichkeit, Berufs- und Lebenserfahrung zu sammeln.

Horizont erweitern

„Vor allem über den Tellerrand hinauszublicken, wird für die Karriere immer wichtiger“, weiß Kathrin Neumann vom Career Center der Universität Graz. „Viele Personalverantwortliche sehen es heute sehr gerne, wenn Jobanwärter eine Auszeit für etwas sinnvolles wie Reisen, ein Volontariat oder das Sammeln erster Berufserfahrung nutzen.“ Solange die Pause keine sinnbefreite Lücke im Lebenslauf darstellt, sei alles gut.

Und wie praktikabel ist der Wiedereinstieg ins Studium nach ersten Gehversuchen in der Arbeitswelt? „Das kann man pauschal nicht beantworten“, meint Neumann. „Diejenigen aber, die bereits nach dem Bachelor ins Berufsleben eingestiegen sind, holen den Master eher selten nach. “