Österreichs Titel: Vom Meister kommt man nicht einfach zum Master

Österreichs Titel: Vom Meister kommt man nicht einfach zum Master
Wie steht es um die wichtigste Qualifikationsform für handwerkliche Berufe? Ein Meister, ein Minister und eine Expertin der Wirtschafts- kammer geben Antworten.

2022 absolvierten 1.945 Personen die Meisterprüfung und damit Österreichs relevantesten Nachweis für die selbstständige gewerbliche Berufsausübung. Sie haben damit nicht nur das Recht, einen Betrieb zu führen und Lehrlinge auszubilden, sondern auch das Qualifikationsniveau 6 und damit Bachelor-Niveau erreicht.

Doch: Was bringt ihnen das?

„Meine Meisterprüfung habe ich 2016 absolviert, die Unternehmerprüfung zwei Jahre später. Da ich zu diesem Zeitpunkt schon den Weltmeistertitel errungen hatte, war meine größte Motivation der unternehmerische Erfolg“, erinnert sich Friseurmeister Peter Schaider an seinen Weg zum Meister.

  • Die Meisterausbildung ist die Grundlage für die Führung eines Unternehmens. Das Gütesiegel „Meisterbetrieb“ gilt für alle Handwerke. Es darf aber nur von einem Gewerbebetrieb geführt werden, dessen Inhaber oder gewerberechtlicher Geschäftsführer die Meisterprüfung  abgelegt hat.

  • 2022 wurden 4.891 Meister- und Befähigungsprüfungszeugnisse ausgestellt. Das ist etwas weniger als im Vorjahr mit über 5.500 Prüfungen, jedoch mehr als in der Vor-Corona-Zeit mit rund 4.300 Prüfungen pro Jahr.
     
  • Seit 2018  gilt die Meisterprüfung als Qualifikationsniveau 6, das entspricht Bachelor-Niveau und ist damit europaweit vergleichbar. Der Titel „Meister“ beziehungsweise „Meisterin“ darf seit  2020 auch vor dem Namen sowie auf offiziellen Dokumenten wie dem Personalausweis, Reisepass oder Führerschein geführt werden.
     
  • Laut Arbeitsministerium  wirkt sich die Meisterprüfung positiv auf  Einkommenssituation, Image und Arbeitsplatzaussichten aus. Für Unternehmen bietet der Titel einen Mehrwert in Hinsicht auf die  Kundenakzeptanz und damit auf die Umsatzentwicklung.  

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