Mut zur Lücke: Wenn der Job noch auf sich warten lässt

Mut zur Lücke: Wenn der Job noch auf sich warten lässt
Der Uni-Abschluss ist geschafft, das Berufsleben kann starten. Doch was, wenn der erste Job auf sich warten lässt?

Schnell sollte man sein, gute Noten sollte man haben und der perfekte Job sollte am besten gleich nach dem Abschluss auf einen warten. So stellt sich so mancher den Lauf der Ausbildungs- und Karrierewelt vor. Aber muss wirklich alles so nahtlos laufen? Und was, wenn sich zwischen Studium und Job eine Lücke auftut, die sich nicht vermeiden lässt? Manche haben keine andere Möglichkeit, weil die ersten Bewerbungen im Sand verlaufen und die Suche nach dem Traumjob nicht so läuft, wie man es sich vorstellt. Manchmal ist diese Lücke sogar gewollt, ein sogenanntes Gap-Year als Auszeit – bewusst und freiwillig.

Auszeit ja, aber sinnvoll

Die Gründe für eine Auszeit nach dem Studium können also vielfältig sein. Die Dinge, die man in dieser Zeit tun kann, sind es ebenfalls. Das Wichtigste allerdings: man sollte etwas tun, das man auch als sinnvoll erklären kann. Etwas, das sich später auch im Lebenslauf gut macht. Das einen persönlich weiterbringt. Denn dann kann eine Pause nach der Ausbildung bei späteren Bewerbungen zum Pluspunkt werden. Handelt es sich um Lebenserfahrungen, die den eigenen Horizont erweitern und bei denen man gerade auf menschlicher Ebene einiges dazu lernt, kann man damit auch zukünftige Personalchefs beeindrucken.  


Das Repertoire an Möglichkeiten, um die Pause sinnvoll zu überbrücken, reicht von Praktika, um verschiedene Berufsfelder kennenzulernen. Über (Sprach)Reisen, um bereits erlernte Sprachen zu festigen und andere Kulturen zu erleben. Bis hin zu ehrenamtlichen Tätigkeiten im In- oder Ausland, um einen guten Beitrag für die Gesellschaft zu leisten oder Menschen in Not zu unterstützen.

Planung ist das halbe Leben

Sorgfältiges Vorausplanen schon während des Studiums ist dabei das Um und Auf. Man sollte sich auf die Zeit nach dem Abschluss vorbereiten, um wirkliche Lücken, in denen man nichts tut, zu vermeiden. Vorteile und Nachteile einer Auszeit sollte einander gegenüber gestellt werden. Was bringt die Tätigkeit? Wie bringt sie mich weiter? Gerade der finanzielle Aspekt ist dabei entscheidend. Habe ich ein Einkommen in dieser Zeit? Kann ich die „Auszeit“ durch andere Quellen finanzieren? Wer nicht sofort in die Vollbeschäftigung einsteigt, braucht Geld, um Dinge wie Auslandsaufenthalt, unbezahltes Praktikum und ehrenamtliche Tätigkeiten zu finanzieren.

Sabine Radun arbeitet bis zu einer Festanstellung im Bereich Jus als ehrenamtliche Rettungssanitäterin, Modefachverkäuferin und sie hat sich gemeinsam mit einer Freundin zudem mit einem kleinen Unternehmen, das für Klienten von ausländischen Reiseversicherungen bei Bedarf Rücktransporte bei Unfällen, Mietwagen, Taxis oder Hotels organisiert, selbstständig gemacht. Die Kombination verschiedener Tätigkeiten, ehrenamtlich und die anderen mit Einkommen, ermöglichen ihr das finanzielle Auskommen. Zudem ist der Gewinn als Rettungssanitäterin klar: Radun leistet einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft und  bildet jeden Tag ihre Persönlichkeit weiter.

Sozial abgesichert: Wie und bei wem?

Studenten sind während des Studiums bei den Eltern mitversichert. Ist man danach nicht (durch Erwerbstätigkeit) versichert, muss man sich selbst versichern. Als geringfügig Beschäftigter kann man sich mit ca. 60 Euro pro Monat  kranken- und pensionsversichern lassen. Wenn man seine Einkünfte als neuer Selbstständiger bezieht, muss man sich ab einem Jahreseinkommen von 5108,40 Euro pflichtversichern. Bleibt man unter dieser Grenze, kann man sich hier kranken- und unfallversichern lassen – um etwa  50 Euro im Monat. - Barbara Heiss

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