Wiener-Kaiser-Wiesn-Chef: „Preise sind ziemlich gleich wie im Vorjahr"

Kaiser Wiesn Festzelt mit Partystimmung.
Was kostet ein Wiesn-Besuch heuer, wie viel muss man für eine Maß Bier hinblättern und gibt es überhaupt noch Platz in den Festzelten?

Es ist Wiesn-Zeit und die Feierlaune ist groß. Vier von zehn Österreichern besuchen heuer mindestens ein Oktober- bzw. Trachtenfest. Die Pro-Kopf-Ausgaben liegen schon im Vorfeld für Kleidung und Stylingprodukte laut Handelsverband bei rund 208 Euro (mehr Details unten in der Faktenbox). 

Kommende Woche startet die Wiener Kaiser Wiesn 2025. Wie viel ein Besuch kostet und ob es überhaupt noch Plätze in den Festzelten gibt, beantwortet Wiesn-Chef Johann Pittermann, auch bekannt als „Wiesn Kaiser Johann I“.

KURIER: 40 Prozent der Österreicher besuchen heuer ein Trachtenfest. Wie viele Gäste erwarten Sie bei der Wiener Kaiser Wiesn?

Johann Pittermann: Dadurch, dass wir Österreichs größtes Brauchtums- und Oktoberfest sind und es uns mittlerweile das vierte Jahr am Markt gibt, merken wir, dass wir sowohl österreichweit einen größeren Andrang haben als auch aus unseren Nachbarländern. Wenn der Wettergott auf unserer Seite ist, wir 18 Tage Kaiserwetter haben, dann schaffen wir heuer den Besucherrekord von 400.000.

Was kostet ein Wiesn-Besuch heuer? Fangen wir beim Eintritt an.

Bei uns ist es so, dass wir von 25. September bis 12. Oktober das Festgelände täglich um 11.30 Uhr aufsperren und das jeden Tag bei freiem Eintritt. Wir haben drei Festzelte, fünf Almhütten und 23 Verkaufshütten im Freigelände, wo wir auch eine Festbühne haben, wo jeden Tag im Freien ohne Verstärker musiziert wird. Für den Abend braucht man ein Eintrittsticket, die beginnen bei Sonderveranstaltungen wie die Studi Wiesn bei 15 Euro und gehen hinauf bis in die Logenpreise mit 109 Euro Eintritt.

Bewegt man sich abends aber nur am Gelände, bleibt der Eintritt frei, will man Live-Acts im Zelt, braucht man ein Ticket oder eine Tischreservierung.

Korrekt.

Gibt es noch freie Plätze?

Einzelplätze haben wir immer wieder, es gibt ein paar Tage, die sind restlos ausverkauft. Donnerstag, Freitag, Samstag sind sehr beliebt, weil da die Gäste aus den Bundesländern kommen. Und natürlich: Will man vor der Bühne in der ersten Reihe sitzen und seinem Star zujubeln, sind die Plätze sehr rar.

Die Frage der Fragen: Was wird eine Maß Bier kosten? 

Die Maß Bier kostet 15,40 Euro. Die Preise sind ziemlich gleich wie im Vorjahr. Alles kann man nicht schlucken, etwa die steigenden Energiepreise, aber wir schauen, dass wir durch Partnerschaften Preisstützungen von der Industrie bekommen, die wir gerne an die Kunden weitergeben.

Wo gibt es den größten Andrang? 

Immer beliebter werden unsere Seniorentage. Anfangs hatten wir 2022 einen Tag, mittlerweile haben wir drei Nachmittage. Und man sieht den Ansturm zur volkstümlichen Musik. Wenn die „Edlseer“ oder „Die jungen Zillertaler“ spielen, sind wir auch tagsüber wirklich zum Bersten voll.

Gibt es besondere Trends für heuer?

Es gibt einen Hype: böhmische Blasmusik gemischt mit Partymusik, weshalb wir mittlerweile auch am Abend Blasmusik haben. Erstmals haben wir dieses Jahr extra dazu ein Zelt aufgemacht.

Was braucht es noch, um die Kaiser Wiesn so ikonisch wie das Oktoberfest in München zu machen? Oder lässt sich das nie aufholen?

Was es braucht, sind viele gut gelaunte Gäste, aus dem Ausland und aus dem Inland. Aber natürlich, was es vielleicht auch braucht, sind 200 Jahre Erfahrung, wie es uns die Nachbarn vorgelebt haben. Aber die g’sunde Mischung macht es aus: Ein gemütliches Miteinand' und Brauchtum und Kultur in diesen Zeiten zu leben und ein bisschen mehr zusammenzurücken. Das zeigt uns, dass wir am richtigen Weg sind und viele Jahre hier in Wien das schöne Oktoberfest feiern dürfen.

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