Ein Brösel vom Kuchen: Warum Gründerinnen bei Investoren durchfallen

Ein Brösel vom Kuchen: Warum Gründerinnen bei Investoren durchfallen
Warum fast ein Viertel der Start-up-Gründer Frauen sind, sie aber weniger als ein Prozent vom Investoren-Geld abbekommen.
Jennifer Corazza

Jennifer Corazza

Die Zahl haut aus den Socken: Nimmt man das ganze Geld her, das im ersten Halbjahr 2025 von Investoren in Start-ups geflossen ist, gingen 98,1 an Prozent an Männer-Start-ups. Nicht an gemischte Personengruppen, wo sich zumindest eine Frau darunter befindet, sondern an rein männliche Gründungsteams. Zum Vergleich: Rein weibliche Teams erhielten 0,6 Prozent des geflossenen Kapitals. Kein Stück, sondern ein paar Brösel vom Kuchen.

Jetzt könnte man denken: Vielleicht gibt es einfach nicht genug Gründerinnen, die ein Investment brauchen. Das Argument hält nicht – der Anteil von Gründerinnen steigt konstant. Der Austrian Startup Monitor 2024 spricht von einem Frauenanteil von 22 Prozent, fünf Prozentpunkte mehr als im Jahr davor. Auch die Anzahl der Start-ups, in denen zumindest eine Frau vertreten ist, nimmt zu und liegt mittlerweile bei 37 Prozent. Dennoch sind es die rein männlichen Teams, zu denen das Geld fließt.

Sind sie einfach in den lukrativeren Bereichen wie KI oder Technologie allgemein? Oder hat es ganz andere Gründe? Etwa, dass – ebenfalls überwiegend männliche – Investoren lieber in Männer investieren? Eigentlich hieß es ja, dass das nicht mehr der Fall ist. Dass Investoren vorhaben, ihr Geld primär diversen Teams anzuvertrauen. Das Vorhaben dürfte in den Hintergrund gerückt sein. Oder es braucht Schockzahlen wie diese, um sich wieder daran zu erinnern.

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