Fitnessstudiobetreiber: „Wir wurden im Stich gelassen“
"Wir waren eine der wenigen Branchen, die komplett im Stich gelassen wurden. Zuerst vergleicht man uns mit anderen Branchen , dürfen dann aber erst später als andere öffnen, und zwar gleichzeitig mit dem Bordellgewerbe“, sagt Mathias Kreuzer im KURIER-Gespräch. "Viele Betreiber in der Branche sind daher erbost“. Man habe nur 48 Stunden Vorbereitungen für die Sicherheitsauflagen gehabt. "Die Veränderungen im Studio sind teuer. Dazu kommt, dass wir diese Informationen nicht von der Wirtschaftskammer, sondern über die Presse erhalten haben“, sagt der Studio-Betreiber.
"Fitnessstudios haben noch immer das Image der Muki-Bude anhaften. Dabei trainieren 70 Prozent unserer Kunden aus gesundheitlichen Gründen. Wir haben viele Schmerz- und Despressionstrainierer. Der Gesundheitsaspekt wurde von der Politik total ignoriert“, sagt der Sporttrainer. Und das sei die Startschwierigkeit – auch für den Betrieb, denn für viele ist der Wiedereinstieg in den Sport schmerzhaft und schwierig. Aber es sei gut angelaufen. Natürlich haben einige "Mitglieder aus Corona-Angst die Mitgliedschaft gekündigt, vor allem Risiko-Patienten“. Die meisten Mitglieder aber hätten ihren Beitrag weitergezahlt, warum? "Weil wir sie darum gebeten haben, wenn man in guten Zeiten seinen Kunden gegenüber kulant ist, sind sie auch für uns da, wenn wir sie brauchen.“ Die Beiträge, die gezahlt wurden, helfen über die Hürde. Die nächsten Monate können Mitglieder dafür auf Zeit kostenfrei trainieren.
Unternehmen
Atvero Fitnesscenter in Melk, wurde im Oktober 2017 eröffnet
Aktuell
Der Betrieb konnte alle vier Angestellte behalten. Fitnessstudios können seit 29.5. wieder, unter strengen Hygiene- Auflagen, geöffnet sein
Herausforderung
strenge Auflagen, kurze Vorbereitungszeit, teure Veränderungen
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