Equal Pay Day: AK-NÖ-Präsident Markus Wieser über Lohnungleichheit in Niederösterreich

KURIER: Am 23. Oktober ist in Niederösterreich Equal Pay Day, an diesem Tag hat ein dort lebender Mann so viel verdient, wie eine Frau erst am Ende des Jahres. Warum gibt es noch immer keinen gleichen Lohn für gleiche Arbeit?
Markus Wieser: Ja, das ist die große Frage, es müsste längst so sein. Leider ist es speziell in Niederösterreich ein Problem, dass es nicht genügend Kinderbetreuung gibt, das Personal fehlt. Eltern werden aktiv angeschrieben, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. 75 Prozent der Frauen sagen in Umfragen: Ich tät’ gern mehr, kann aber nicht.
Wie groß ist die Einkommenslücke konkret?
Das Medianeinkommen der in Niederösterreich arbeitenden Frauen liegt mit 1.743 Euro um 813 Euro unter jenem der Männer mit 2.556 Euro.
Niederösterreich schneidet bundesweit am schlechtesten ab. Warum?
Das liegt auch an der Branchenstruktur. Es gibt sehr viele landwirtschaftliche Betriebe, die generell einen geringeren Kollektivvertrag haben. Kommt noch die Teilzeit hinzu, ergibt sich ein höherer Abstand zu anderen Regionen, die stärker von Industrie geprägt sind.
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