Smartphone-CEO: „Die Älteren müssen mit, ob sie wollen oder nicht“

Smartphones werden von vielen Forschenden mit Argwohn beäugt. Eine neue Studie legt nahe, dass ihr Gebrauch geistig fit halten könnte.
Termine buchen, Geld überweisen oder Kontakte knüpfen: Der digitale Wandel erreicht mit einer App für all diese Dinge, nicht nur die jüngsten Generationen, sondern ereilt nun auch Pensionisten. Smartphones brauche heutzutage nämlich jeder, sagt etwa auch der Linzer Smartphone-Hersteller emporia. Warum, erklärt emporia-CEO Eveline Pupeter.
KURIER: Ihr Unternehmen, emporia, wurde in Cannes mit dem „International SilverEco & Ageing Well Award“ ausgezeichnet. Gewonnen hat das 5G-Smartphone emporiaE6. Wie ist Ihnen dieser Erfolg gelungen?
Eveline Pupeter: Unser Erfolg war eigentlich prädestiniert. Wir haben das erste 5G-Smartphone, das einfach zu bedienen ist, eingereicht. Unsere Zielgruppe will die beste Technologie, aber sie will sich nicht anstrengen müssen, um diese Technologie nutzen zu können. Die Smartphones müssen zugänglich sein. Das mögen mittlerweile auch die Jüngeren.
Wie versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppe?
Wir machen Workshops und fragen, wie ihr Smartphone in Zukunft ausschauen soll. Die Wünsche sind klar: Das Handy soll robust, spritzwasserfest und eben einfach zu bedienen sein.
Wie wichtig ist dabei das Design?
Sehr wichtig. Man darf keinen Unterschied zu herkömmlichen Smartphones erkennen. Es soll nicht stigmatisieren.
Warum brauchen Senioren eigene Smartphones?
Es gibt einen digitalen Spalt und der muss geschlossen werden. In Europa gibt es rund 40 Millionen Menschen, die kein Smartphone und keinen Computer besitzen. Gleichzeitig schreitet die Digitalisierung voran. So sind Banken, Parkscheine oder etwaige Reservierungen fast nur mehr online zugänglich. Wenn man sich nicht digital weiterbildet, ist man schnell aufgeschmissen. Die Älteren müssen mit, ob sie wollen oder nicht. RS
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