Durchsetzen in vier Schritten

Durchsetzen in vier Schritten
Verhaltensforscherin Vanessa van Edwards erklärt in ihrem Buch, welche Skills Sie brauchen, um das zu kriegen, was Sie wollen.

Acht Jahre forschte Vanessa van Edwards zu einem Thema, das durchaus knifflig und auf lange Sicht angelegt ist: Wie Menschen „ticken“. Nun hilft sie mit den Erkenntnissen aus ihren Studien in ihrem neuen Buch "Die Psychologie der Anziehungskraft", in Workshops, Kolumnen in der Huffington Post und Auftritten bei CNN, Millionen Menschen, ihre Karrieren erfolgreich voranzutreiben.

Wie? Die Autorin fand heraus, dass es bestimmte Regeln gibt, nach denen sich Menschen verhalten. Kennt man sie, kann man sein eigenes Verhalten optimieren. Der Vorteil: Wer seinen Umgang mit Menschen verbessert, gewinnt an Charisma und geht selbstbewusster in soziale Interaktionen. „Ein gekonnter Umgang mit anderen ist ein soziales Schmiermittel. Es läuft einfach alles glatter – für die Führungskräfte, die Angestellten, die Zusammenarbeit und das Netzwerken“, so die Autorin in ihrem Buch. Wie das funktioniert, erklärt sie in vier Schritten:

Körpersprache steuern

Wir beurteilen einen unbekannten Menschen innerhalb von zwei Sekunden. Dabei spielen unter anderem Gestik, Haltung und Blickkontakt eine große Rolle. Vanessa van Edwards’s Tipp: Zeigen Sie immer Ihre Hände – dadurch fühlt sich Ihr Gegenüber entspannter. Präsentieren Sie sich zudem als „Sieger“, indem Sie die Schultern nach hinten drücken, Kinn, Brust und Stirn gerade halten und Raum zwischen Oberkörper und Armen lassen. Wer den Kopf senkt, die Hände vor der Brust hält und die Schultern nach unten hängen lässt vermittelt wenig Selbstbewusstsein. Wenn Sie nicht zu jemandem, sondern mit jemandem sprechen – indem Sie aufmerksam zuhören und Blickkontakt halten – vermittelt das zudem auch Vertrauen.

Big Talk statt Small Talk

Wer originelle und überraschende Themen anschneidet, bleibt stärker im Gedächtnis, als jemand, der die ewig gleichen Floskeln von sich gibt – das wissen wir bereits aus unserem Privatleben. Im Business funktioniert es genau so. Beim sogenannten Big Talk stellen Sie Fragen der anderen Art – das macht Sie interessant. Vergessen Sie also Phrasen, wie „Wie geht es Ihnen?“ oder „Wie läuft es in der Arbeit?“ Viel besser: „Was war heute Ihr schönster Augenblick?“, „Arbeiten Sie gerade an einem spannenden Projekt?“

Statt dem Standardsatz „Und, im Stress?“ könnten Sie fragen „Was tun Sie zur Entspannung?“ Sie haben Ihr Gegenüber dann für sich gewonnen, wenn die Person zustimmend nickt, sich vorbeugt, neugierig die Augenbrauen hebt, lächelt und lebendiger gestikuliert.

Sympathie erzeugen

Suchen Sie beim Netzwerken auf Events oder in Runden, in denen Sie niemanden kennen, nach „Ich auch“-Themen und meiden Sie „Ich nicht“-Ansagen. Zum Beispiel: „Sie ernähren sich glutenfrei? Das versuche ich auch gerade!“ Und nicht: „Sie gehören auch zu diesen Gluten-Neurotikern? Oje“. Mit „Ich nicht“-Aussagen würgen Sie nämlich jede Unterhaltung ab. Gespräche gewinnen außerdem auch an Tiefgang, wenn Sie die Warum-Frage stellen. Sie: „Warum wollten Sie Unternehmer werden?“ Der Gesprächspartner: „Das wollte ich schon immer.“ Sie: „Warum hat Sie das interessiert?“ Der andere „Ich wollte mir meine Arbeitszeit frei einteilen können“ – und so weiter.

Richtig führen

Handeln Sie nach dem Wahlspruch: „Stell die richtigen Leute ein, begeistere sie für dein Unternehmen und lass sie dann ihr Ding machen.“ Gute Führungskräfte wissen, dass Aufgaben umso besser erfüllt werden, je mehr die Mitarbeiter selbst bestimmen können, wie sie etwas erledigen. Mit der Einstellung „Ich bin der Chef und darum habe ich recht“ motivieren Sie das Team nicht. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, sich gemeinsam mit Ihnen Gedanken zu Lösungen von Herausforderungen zu machen. So holen Sie sie emotional ins Boot und werden von jedem Höchstleistungen bekommen. Wer sich selbst einbringt, fühlt sich für den Erfolg mitverantwortlich.

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