Diversität in der Arbeitswelt: "Es ist noch ein weiter Weg"
Es ist wieder so weit: Die Menschen ziehen mit ihren Regenbogenfahnen auf die Straße und setzen sich mit ihren Paraden für mehr Toleranz in der Gesellschaft ein. Für die LGBTQ+-Gemeinschaft ist der „Pride Month“ jedes Jahr aufs Neue eine wichtige Etappe, wird Diversität in vielen Bereichen doch noch immer nicht gelebt. Auch in der Unternehmenswelt gibt es noch Aufholbedarf, wie Lukas Haider, Niederlassungsleiter Wien bei der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG), sagt. Warum sich Firmen der Thematik jetzt aber unbedingt stellen müssen, erklärt er im Interview.
KURIER: Herr Haider, Ihre aktuelle Studie zeigt, dass jede dritte LGBTQ+-Person ihr „wahres Ich“ verschleiern würde, um so die Karrierechancen zu optimieren. Spielt die sexuelle Orientierung in der Berufswelt wirklich eine so große Rolle?
Lukas Haider: Es gibt empirische Belege dafür, dass LGBTQ+-Personen, die geoutet sind und damit ihr persönliches Selbst zur Arbeit bringen, selbstbewusster, risikobereiter und sozial stärker integriert sind. Das sind drei wesentliche Faktoren für ein erfolgreiches Berufsleben. Gleichzeitig gibt es ein Spannungsverhältnis, weil nicht alle Unternehmen ein inklusives Umfeld aktiv fördern.
Kommentare