Der Medici-Effekt: Markus Hengstschläger über das neue Symposium

Wissenschafter und Genetiker Markus Hengstschläger
Wissenschafter und Genetiker Markus Hengstschläger will mit seinem neuen Symposium verschiedene Disziplinen zusammenbringen. So wie damals, im 15. Jahrhundert, in Florenz.

Österreich wird im Juni um ein Symposium reicher sein: der bekannte Wissenschafter Markus Hengstschläger, Genetiker an der Mediuni Wien, konzipiert „Impact Lech“. Beim viertägigen Diskussionsformat am Arlberg geht es Hengstschläger vor allem darum, den sogenannten „Medici Effekt“ zu erzielen. Was das ist? Hengstschläger erklärt.

KURIER: Eigentlich sollte Michael Strugl, CEO vom Verbund und heuriger Sponsor von „Impact Lech“ auch beim Interview dabei sein. Warum reden wir jetzt alleine?
Markus Hengstschläger: Für den Terminstress, dem CEOs von Energieunternehmen aktuell ausgesetzt sind, muss man Verständnis haben.

 

Womit wir gleich beim Kernthema des Symposiums wären: der Energiekompetenz.
Unser Motto ist „Fakten schaffen, Meinung bilden“. Das Thema Energiekompetenz haben wir schon im Herbst beschlossen, weil es ein zentrales Thema unserer Zeit ist. Jetzt hat es eine zusätzlich Brisanz erhalten.

 

Das Symposium ist interdisziplinär angelegt.
Ich sehe meine Rolle darin, Schnittflächen zusammen zu bringen. Ich bin kein Energieexperte, aber ich überlege mir, wer kann zu einem Thema miteinander reden, damit dieser berühmte Medici-Effekt entsteht.

 

Was ist das genau?
Wenn sich Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen treffen, entstehen Schnittflächen und daraus ein riesiges Potenzial für neue Ideen. Angelehnt ist das an die Medici-Dynastie, die im Florenz des 15. Jahrhunderts Menschen aus unterschiedlichen Metiers förderte. Künstler, Dichter, Philosophen und Wissenschafter läuteten mit außerordentlichen Ideen eine Epoche ein, die unsere Welt von Grund auf verändern sollte: die Renaissance.

 

Wie genau soll das in Lech laufen?
Wir bilden einen Weg durch die Themen ab, die alle miteinander verbunden sind. Von der Verhaltensbiologie bis zur Psychologie, von der Technik bis zur Wirtschaft. Ich möchte, dass diskutiert wird, dass wir Themen aus den verschiedenen Disziplinen aufrollen und etwas daraus etwas machen. Es ist auch ein Versuch, der Wissenschaftsskepsis zu begegnen. Wir müssen raus aus der Mitmachkrise, aus den Filterblasen und Echokammern, die es im Leben gibt.

 

Warum findet das am Arlberg statt?
Man soll sich Zeit nehmen. Es soll kein Kommen und Gehen geben, sondern ein intensives Auseinandersetzen.

 

Es gibt schon einige Gesprächsformate in Österreich. Was ist in Lech anders?
Wir wollen Menschen zusammenbringen, die normalerweise nicht miteinander reden. Und zwar die Besten aus ihren Bereichen. Es sollen Ideen entstehen, und die Zuhörer sind Teil davon.

 

Womit sollen die Gäste nach Hause fahren?
Die Leute sollen den Medici-Effekt spüren. Den Impact der Schnittflächen erkennen. Die Pandemie hat zu einer Polarisierung geführt. Reden wir wirklich noch miteinander? Jeder soll auch mitnehmen, dass er einen Beitrag leisten kann.

Anfang Juni wird Lech/Zürs am Arlberg Schauplatz des  Symposiums „Impact Lech“, ein von   Wissenschafter Markus Hengstschläger neu konzipiertes  Veranstaltungsformat. Beim  Symposium  diskutieren hochkarätige Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft darüber, was getan werden kann, um Kompetenzen  in der Gesellschaft zu verankern. Dabei soll den Teilnehmer durch Fakten  zum Mitmachen befähigt werden.

„Welche Auswirkung haben aktuelle Entwicklungen für unser Leben, für unsere Arbeit, für unsere Gesellschaft?“ Diese Frage bildet das Leitmotiv des   neuen Formats. Das übergeordnete „Impact“-Motto lautet „Fakten schaffen, Meinung bilden“. Zum Auftakt 2022 geht es um das brisante Thema Energiekompetenz.

Info: Impact Lech, vom 9. bis 12. Juni 2022 in Lech am Arlberg; Halbtagesticket ab 100 Euro,  449 Euro kostet das Ticket  für das gesamte Symposium. Mehr dazu: https://www.lechzuers.com/de/presse-impact-lech-2022.
Der KURIER ist mit dabei und wird von der Veranstaltung berichten.

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