Wie eine Wiener Autorin sexistischen Boomer-Chefs den Kampf ansagt
Verena Bogner ist wütend. Sie ist Millennial, verrichtete unbezahlte Praktika, wie es in dieser Generation üblich war, ackerte und strebte nach Erfolg. Nur um nach vielen Jahren der Erwerbstätigkeit zu erkennen, dass es Dinge gibt, die sie als Frau sowieso nie beeinflussen hat können.
Patriarchale und profitorientierte Strukturen zum Beispiel, die junge Frauen dazu verleiten, „zum seelenlosen Girlboss“ zu werden und sich dem toxischen System zu unterwerfen, bis sie nicht mehr können und völlig ausbrennen.
Befeuert wird das durch sexistische Boomer-Chefs, Generationenkämpfe und einer ganzen „Hustle Culture“, die einem verspricht, alles erreichen zu können, was man möchte, solange man es nur hart genug versucht.
Bogner hat sich deshalb entschieden, auszusteigen. Ihren sicheren Job zu kündigen und einen genauen Blick auf die Arbeitswelt zu werfen. Sie durchforstet Studien und findet ernüchternde Ergebnisse. Etwa dass Frauen in Meetings deutlich öfter unterbrochen werden als ihre männlichen Kollegen. Sie häufiger ihren Job wechseln wollen, wenn sie in der Unterzahl sind.
Oder dass es für sie selbstverständlich ist, ihre Emotionen und vor allem ihre Wut unterdrücken zu müssen. Und das obwohl "ich nicht nur einen cholerischen Anfall von Männern im Jobumfeld miterleben durfte", berichtet die Autorin.
Wer Verena Bogners Debüt „Not Your Business, Babe!“ liest, muss mit harten Fakten und sehr viel „Denglisch“ zurechtkommen. Findet aber vielleicht einen Weg, mental gesünder durch die Arbeitswelt zu gehen und seine Grenzen besser auszuloten.
Kommentare