Berufe der Zukunft: Diese Jobs sind bald gefragt

Was machen Sie eigentlich beruflich? Auf diese simple Frage erhalten wir immer öfter eine überraschende Antwort. So ist unser Gegenüber zum Beispiel ein Aquaponik-Fischfarmer oder eine Tele-Chirurgin. Für Gesprächsstoff ist damit gesorgt, denn hinter solchen Berufsbezeichnungen stecken neuartige Inhalte und Tätigkeiten. Gleichzeitig können sich wohl die wenigsten auf Anhieb etwas darunter vorstellen.
Die Vielfalt an Berufen steigt
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Arbeitswelt grundlegend verändert. Sie ist zunehmend digitalisiert und globalisiert, von Arbeitnehmern fordert sie Mobilität und Flexibilität. Hinzu kommt die aktuelle Krise, die uns die Notwendigkeit vieler neuer Berufsbilder drastisch vor Augen geführt hat. „Es entstehen heute viel schneller und viel häufiger neue Berufe als das noch vor 20 Jahren der Fall war“, sagt Zukunftsforscher Tristan Horx. Gleichzeitig werden die Berufsbilder auch kleinteiliger und interdisziplinärer. „Job enrichment“ wir das in der Fachsprache genannt und bedeutet vor allem für Arbeitnehmer, dass sie mehr können und Fähigkeiten ursprünglich anderer Berufsbilder in ihres integrieren müssen.

Tristan Horx betreibt Trend- und Zukunftsforschung aus Sicht der Jugend am Zukunftsinstitut
Das macht einen Zukunftsberuf aus
Unterschiedliche Berufsbilder in ein neues zusammenführen – macht das die sogenannten Zukunftsberuf e aus? „Nicht nur“, sagt Horx, ein Zukunftsberuf entstehe meistens aus einem Trend heraus. Einer davon sei etwa die Digitalisierung. „Aber auch die Humanisierung spielt seit Kurzem eine wichtige Rolle“, erklärt der Experte und bringt als Beispiel den Happiness Manager, zu deutsch Wohlfühl-Organisator, dessen Berufsbild in vielen Unternehmen zu einer wichtigen Säule in Sachen Mitarbeiterzufriedenheit werden wird. Er kümmert sich einerseits um die beste Arbeitsatmosphäre, andererseits ist er auch Vertrauensperson, Ratgeber, Veranstaltungsorganisator und Vermittler für seine Kollegen. „Heute klingt die Berufsbezeichnung vielleicht noch etwas exotisch, in den nächsten Jahren wird sie sich in der Unternehmenswelt aber etablieren.“
Dasselbe gelte auch für einen sogenannten Chief Remote Officer, also den Chef im Homeoffice. Facebook zum Beispiel hat vor kurzem eine solche Position ausgeschrieben. „Diese Berufe folgen natürlich aktuellen Trends, künftig werden sie aber zum Normalzustand werden.“
Nachhaltigkeit wird großes Thema
Zum Normalzustand würden auch Berufe rund um das Thema Nachhaltigkeit, ist sich Horx sicher. Einer, der sich in diesem Feld bereits entwickelt hat, ist jener des Urban Farmers, also des städtischen Bauerns, der nach platzsparenden Möglichkeiten sucht, um Lebensmittel in der Stadt herzustellen und sie auf kurzem Anfahrtsweg zu den Kunden in den Ballungszentren zu liefern. Voraussetzung dafür ist deshalb nicht nur Expertise in Sachen Pflanzenpflege, sondern auch Erfahrung in urbaner Lebensführung.
All das wirft natürlich die Frage auf, welche Berufe es künftig nicht mehr geben wird. Das sei laut Horx schwer zu sagen. „Viel werden sich stark verändern. Einen Verkäufer, wie wir ihn kennen, wird es in zehn Jahren wohl nicht mehr geben.“
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