Auf ein Neues: Fünf Vorhersagen für das Jahr 2022

Auf ein Neues: Fünf Vorhersagen für das Jahr 2022
Prognosen sind wie ein Blick in die Kristallkugel – vor allem in Zeiten einer Pandemie. Doch der Mensch mag es übersichtlich und plant gern voraus. Was uns 2022 erwartet.

Heute ist Neujahr. Das Jahr 2021 endet und mit ihm auch die Seiten im Terminkalender. Mit welchen Ereignissen sich der neue Kalender füllen wird, ist angesichts der fortschreitenden Pandemie schwer zu sagen – einige Termine jedoch sind  fix. Ein erster Ausblick:

Pflegereform

Vertreter großer Sozial- und Betreuungsorganisationen sowie der Bundesverband der Pflegeheime drängten schon im Sommer auf eine Reform. Seit Jahren kämpft die Pflege mit akutem Personalmangel, auch die künftige Finanzierung ist eine ungelöste Frage. Laut Sozialministerium soll die „Zielsteuerung“ für die Pflegereform im Jänner 2022 ihre Arbeit aufnehmen.

Impfpflicht

Ab 1. Februar gilt in Österreich die Impfpflicht für alle Bürgerinnen und Bürger über 14 Jahren. Verweigerern drohen bis zu 3600 Euro Strafe, das Gesetz soll zwei Jahre gültig bleiben. Ausgenommen von der Pflicht sind Schwangere, sowie Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Diese müssen durch eine ärztliche Bescheinigung nachgewiesen werden.  Die 3-G-Regel am Arbeitsplatz bleibt trotz Impfpflicht aber bestehen.

Konjunktur

Die Prognosen der Wirtschaftsforscher für 2022 schauen trotz Omikron-Variante und möglichem fünften Lockdown recht optimistisch aus: ein Wachstum zwischen 4,2 Prozent (IHS),  und bis zu 5,2 Prozent (Wifo) wird vorausgesagt. Wobei man  berücksichtigen muss, dass dies Nachholeffekte sind: Im Vorjahr sackte Österreichs Wirtschaft um sieben Prozent nach unten. Begründet wird das Wachstum nun mit steigendem Konsum.

Das Geld, welches Menschen zwei Jahre   lang gehortet hätten, würde zurück in die Wirtschaft fließen – vorausgesetzt, der Lockdown bleibt aus, sowie Handel, Gastronomie und Hotels offen. Dann könnten rund acht Milliarden Euro zusätzlich in den Konsum fließen, sagt Wifo-Ökonom Stefan Ederer auf der Präsentation Mitte Dezember. 2023 soll der Schub abflachen,  mit einem Wachstum  um die 2,5 Prozent.

Arbeitsmarkt

Optimistisch sehen die Wirtschaftsforschungsinstitute auch die Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt. Erwartet wird eine Erholung, die Arbeitslosenrate könnte 2022 noch knapp über sieben Prozent sein. Ab 2023 soll sie aber wieder unter Vorkrisenniveau sinken.  Ein Problem bleibt: Der Anteil der Langzeitarbeitslosen unter allen Arbeitslosen macht 25 Prozent aus.

Arbeitsminister Martin Kocher  plant daher eine Arbeitsmarktreform mit besonderem Fokus auf die Langzeitarbeitslosen. Das Paket dazu will er im März 2022 vorlegen. Die Ziele: Mehr Menschen in Beschäftigung bringen, sowie eine schnellere Jobvermittlung. Diskutiert wurde bislang, dafür Zumutbarkeitsregeln zu verschärfen, Zuverdienstgrenzen zu senken und das Arbeitslosengeld degressiv zu gestalten.  

Steuerreform

Mit 1. Jänner 2022 soll   der Steuersatz für Einkommensteile von  18.000 bis 31.000 Euro von 35 Prozent auf 30 Prozent gesenkt werden. Umgesetzt wird dies über mehrere Stufen, mit einem Mischsteuersatz von 32,5 Prozent ab Jahresbeginn. Niedrigere Einkommen sollen über den Sozialversicherungs-Bonus entlastet werden. Bei der Steuererklärung bzw. Arbeitnehmerveranlagung kann  eine Entlastung von bis zu 250 Euro erreicht werden.  Der „Familienbonus Plus“ wird auch erhöht: von 1.500 auf 2.000 Euro pro Kind,  der Kindermehrbetrag von 250 auf 450 Euro pro Kind und Jahr.

Der Mehrbetrag wird an alle Geringverdiener mit Kindern ausgeweitet und als Negativsteuer ausbezahlt. Ab Juli beginnt auch die Einführung der CO2-Bepreisung.  Als Ausgleichsmaßnahme ist ein regionaler Klimabonus vorgesehen: Die durch die CO2-Bepreisung entstehenden Mehrkosten sollen damit pauschal ausgeglichen werden. Der Bonus  beträgt je nach Region zwischen 100 und 200 Euro pro Kopf. Für familienbeihilfeberechtigte Kinder ist ein Zuschlag in Höhe von 50 Prozent vorgesehen.  

 

20. bis 23 Jänner 2022
Austrian Skills  
Auf den Österreichischen Berufsmeisterschaften messen sich rund 300 junge Fachkräfte in 40 Berufen als Qualifikation für die World Skills. Ort: Messezentrum Salzburg, der Besuch ist frei

3. bis 6. März 2022
BeSt³ Wien
Eine der größten Bildungsmessen für Beruf, Studium und Weiterbildung in Österreich. Ort: Wiener Stadthalle, der Eintritt ist frei

19. bis 20. Juni 2022
New Work Experience
Kluge Köpfe referieren hier über die Arbeitswelt der Zukunft und welche Rolle Firmen dabei spielen. Ort: Elbphilharmonie Hamburg, Early-Bird- Tickets gibt es ab 831,81Euro

17. August bis 3. September 2022
European Forum Alpbach
Eine Konferenz, auf der  Visionen für Europa diskutiert werden, jedes Jahr unter einem anderen Motto. Ort: Congress Zentrum Alpbach. Ticket-Infos unter www.alpbach.org

Datum noch offen
Female Future Festival Vienna
Eine Veranstaltung für Frauen, bei der sich alles um Job-Chancen,  Zukunft, Innovation und Karriere dreht. Ort: Expedithalle/Brotfabrik Wien, Ticket-Infos unter  www.female-future.com

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