Karibikstaat lockt Investoren mit Pässen

Luftaufnahme einer grünen Küstenlandschaft mit Häusern und Bergen im Hintergrund.
Der Inselstaat St. Kitts und Nevis vergibt Staatsbürgerschaften gegen 400.000 Dollar. Geworben wird unter anderem in Pakistan.

Der Karibikstaat St. Kitts und Nevis stellt ausländischen Investoren Reisepässe mit visafreier Einreise in insgesamt 139 Länder – darunter Österreich und der gesamte Schengenraum – in Aussicht. Eine Projektentwicklungsfirma namens Range Developments aus Dubai wirbt dafür unter anderem in Pakistan, wo zahlreiche militante Extremisten sitzen. Das löst in etlichen Ländern Kopfzerbrechen aus.  

In der Verordnung zum Programm "Staatsbürgerschaft durch Investition" heißt es aber, der Hintergrund jedes Antragstellers werde geprüft. Antragsteller müssten ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. An dem Programm könne nicht teilnehmen, wer vorbestraft sei oder "ein potenzielles nationales Sicherheitsrisiko für St. Kitts & Nevis oder für ein anderes Land" darstelle.

Voraussetzung für einen Antrag auf Staatsangehörigkeit ist die Bereitschaft, 400.000 US-Dollar für mindestens fünf Jahre in ein Hotel der Luxuskette Park Hyatt zu investieren. Pässe könnten für den Investor und den Ehepartner sowie für Kinder bis zum Alter von 25 Jahren und für über 65 Jahre alte Eltern ausgestellt werden.

"Strenge Prüfung"

Auf Anfrage teilte der Marketing-Direktor von Range Developments, Vipin Sharma, mit, das Programm "Staatsbürgerschaft durch Investition" von St. Kitts und Nevis sei bereits 1984 ins Leben gerufen worden. Es sei "das älteste und meist respektierte" Programm dieser Art weltweit. Auf die Frage, ob das Programm nicht Kriminelle oder Terroristen anziehen könne, antwortete Sharma, die Regierung prüfe "sehr streng", bevor sie Anträge auf Staatsbürgerschaft bewillige.

Auf den beiden Inseln St. Kitts und Nevis leben nach Angaben der dortigen Regierung nur rund 50.000 Menschen. Der Karibikstaat ist hoch verschuldet.

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