Kanäle für das Starkmachen

Es herrscht viel Chaos im Internet, klar. Wir stecken erst mittendrin im Strukturwandel der Öffentlichkeit. Aber der ist überwiegend positiv, eindeutig. Gab’s früher die theoretische Möglichkeit, abweichende Meinungen zu äußern, kann sich heute jeder praktisch Gehör verschaffen. Ergibt fürs Erste eine Kakofonie, aber am Ende sortiert sich das auch wieder irgendwie – nur eben anders. Früher konnte sich im Mainstream "Einheitsdenken" durchsetzen (man denke an den 30 Jahre dominanten radikalen Wirtschaftsliberalismus), und wenn es sich durchgesetzt hatte, saß es fett und unwidersprochen da.
Heute kann jeder zurückreden. Heute gibt es die " Gegenöffentlichkeit" der Blogs, und wenn sie gut und erfolgreich sind, können sie selbst relevante Medien werden. Die Eintrittsschwelle ins "Mediengeschäft" ist niedriger geworden (man kann sogar problemlos Medien betreiben, ohne aufs Geschäft zu schauen, für die somit das Marx-Wort Wirklichkeit ist, wonach die erste Freiheit der Presse darin bestehe, kein Gewerbe zu sein). Wer sich für etwas stark machen will, findet heute genügend Kanäle und Kapillaren in den Social Medias. Gut so.
-
Hauptartikel
-
Hintergrund
-
Kommentar
Kommentare