Europas Banken strichen im Vorjahr 80.000 Jobs

Europas größte Banken haben im vergangenen Jahr 80.000 Arbeitsplätze gestrichen - und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Das Niveau vor der weltweiten Finanzkrise wird nach Einschätzung von Experten vermutlich nicht mehr erreicht. Die schärfere Regulierung im Zuge der Branchenkrise macht viele Bankgeschäfte weniger profitabel.
Außerdem werden immer weniger Filialen benötigt, weil sich die Gewohnheiten der Kunden ändern und immer mehr Menschen die Internetangebote wahrnehmen. Nur in einigen Spezialgebieten gebe es wieder Einstellungen, insgesamt bleibe die Lage 2014 aber wenig rosig, so Antoine Morgaut, Europa-Chef des Personalberaters Robert Walters.
Verkauf von Tochter-Banken
2013 haben die 30 größten europäischen Kreditinstitute weitere 3,5 Prozent ihrer Stellen - rund 80.000 Jobs - abgebaut. Das geht aus Reuters-Berechnungen hervor, die auf Auswertungen der Geschäftsberichte basieren. Die Kürzungen gehen aber nicht nur auf Entlassungen, sondern auch auf den Verkauf vieler Töchter zurück. In Ländern wie Spanien haben auch diese Maßnahmen dazu beigetragen, dass die Arbeitslosenquote auf 26 Prozent gestiegen ist.
Kahlschlag bei UniCredit

Weitere Restrukturierungen nötig?

Vergangenes Jahr stellten per saldo nur drei Großbanken Personal ein - die Deutsche Bank, die britische Barclays und die schwedische Handelsbanken. Zusammen waren es aber nicht einmal 770 Jobs. Zusätzliche Spezialisten werden unter anderem im Kampf gegen Geldwäsche, bei der Cyber-Sicherheit und in der Risikokontrolle benötigt.
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