Justizministerin will Insolvenzrecht bis Ende Jänner reformieren

Justizministerin Zadic (Grüne) dankte für den "lebendigen Diskurs".
Zadic: Entschuldung binnen drei statt fünf Jahren - Gerichte sollen bei Restrukturierung unterstützen.

Wegen der Coronakrise droht eine Pleitewelle. Justizministerin Alma Zadic (Grüne) will das Insolvenzrecht deshalb bis Anfang 2021 reformieren. "Die Insolvenzantragspflicht wurde jetzt bis Ende Jänner ausgesetzt. Nachdem diese Corona-bedingte Aussetzung ausläuft, rechnen wir mit einer verstärkten Anzahl von Insolvenzanträgen. Bis dahin wollen wir das Insolvenzrecht reformieren", sagte die Ministerin in einem "Standard"-Interview.

"Das wird eine Gesamtreform des Insolvenzrechts, weil viele Unternehmen im Zuge der Corona-Krise vor Insolvenzen stehen", kündigte Zadic an. Konkret soll etwa die Entschuldung beschleunigt werden, diese soll künftig binnen drei, nicht mehr binnen fünf Jahren erfolgen.

Auch eine "zweite Chance" soll kommen. Zadic erklärte dies gegenüber Zeitung so: "Droht eine Insolvenz, unterstützt das Gericht ein Unternehmen bei der Restrukturierung. Wir glauben, dass wir so Unternehmern helfen, schneller wieder Fuß zu fassen, Gläubiger zu ihrem Geld kommen und gleichzeitig Arbeitsplätze erhalten werden."

Der Ausbruch der Coronarvirus-Pandemie und deren Bekämpfung hat vor allem viele kleinere Firmen und Selbstständige hart getroffen. Die Schuldnerberater rechnen damit, dass es in der Folge auch zu einem Anstieg der Privatkonkurse kommen könnte. Auch die Nationalbank rechnet mit steigenden Insolvenzzahlen und damit verbunden mit Kreditausfällen bei den Banken.

Kommentare