Junge strengen sich im Job weniger an als früher

Ein Viertel der Beschäftigten legt ein Tempo vor, das auf Dauer seine Gesundheit beeinträchtigt, so eine neue Studie. 18 Prozent erreichen oft die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit.
IMAS-Umfrage: Belastungen am Arbeitsplatz nehmen zu. 45 Prozent glauben, dass sich Leistung nicht mehr lohnt.

Fast jeder zweite Österreicher glaubt, dass sich Leistung im Beruf nicht mehr auszahlt, ergab eine repräsentative Umfrage des Linzer IMAS-Instituts (n=1000). Demnach denken 44 Prozent der befragten über 16-Jährigen, dass sich Leistung im Beruf nicht mehr wirklich auszahlt, 45 Prozent glauben dies allerdings schon.

53 Prozent der Befragten stimmten auch der Aussage zu, dass sich junge Menschen heute nicht mehr so sehr anstrengen wollen wie früher. 37 Prozent finden das nicht. Hier ist allerdings ein deutliches Altersgefälle zu bemerken, die Älteren haben ein wesentlich schlechteres Bild von der Jugend als diese von sich selbst.

Belastung

80 Prozent der Österreicher sind der Ansicht, dass die Belastung am Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat, nur neun Prozent sind anderer Meinung.

Eine Grafik zum Thema Arbeitswelt im Wandel mit Umfrageergebnissen zu Belastung und Verdienstfaktoren.
Der wichtigste Faktor für eine gute Bezahlung ist für die Österreicher die körperliche Schwierigkeit der Arbeit. 70 Prozent nannten diesen Punkt, gefolgt von der Verantwortung, die man für andere trägt (65 Prozent) und der Erfahrung (62 Prozent). Zuverlässigkeit und Ausbildung (je 51 Prozent), Einsatzbereitschaft (49 Prozent) oder das finanzielle Risiko (42 Prozent) rangieren im Mittelfeld. Den finanziellen Nutzen, den jemand für ein Unternehmen bringt, (36 Prozent) und der Ideenreichtum (35 Prozent) scheinen weniger bedeutend.

Für Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP), der die Studie gemeinsam mit IMAS-Forschungsleiter Paul Eiselsberg und Markus Raml vom Raml und Partner Forum am Mittwoch präsentierte, ist das Ergebnis ein Alarmzeichen. Das Können, der Fleiß und die Kreativität der Menschen seien die wichtigsten Ressourcen des Standortes. Wenn jeder Zweite glaube, dass sich Leistung nicht mehr lohne, "ist das nicht das richtige Signal".Der Weg gehe eher in Richtung Wohlstandsverteidigung als Wohlstandsschaffung, bilanzierte Eiselsberg.

Leistungspreis

Um dem Leistungsgedanken wieder Aufwind zu verschaffen, haben Strugl und das Raml und Partner Forum den "1. Oö. Leistungspreis" ausgeschrieben. Er richtet sich an junge Leute unter 25 Jahren, die eine herausragende Leistung in einem beliebigen Bereich vorweisen können. Einreichungen sind unter www.ooe-leistungspreis.at möglich, die Verleihung erfolgt am 15. Juni. In den Kategorien Schüler, Studenten und Lehrlinge werden jeweils drei Preise in der Höhe von 1.000, 500 und 250 Euro vergeben.

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