Juli-Arbeitslosigkeit um ein Drittel über dem Vorjahr

2020 soll der AMS-Algorithmus in Echtbetrieb gehen
432.539 Vorgemerkte beim AMS. Rückgang gegenüber Juni. Tourismus sorgt für kurze Atempause auf dem Arbeitsmarkt.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli gegenüber dem Vormonat zwar saisonbedingt leicht gesunken, im Jahresvergleich gab es jedoch inklusive Schulungsteilnehmer einen Anstieg um 107.333 Personen bzw. 33 Prozent auf 432.539 beim AMS Vorgemerkte. 

Ohne Schulungen stieg die Zahl der registrierten Arbeitslosen im Jahresvergleich sogar um 41,3 Prozent auf 383.951 Personen, teilte das Arbeitsministerium am Montag mit. Weiters befinden sich derzeit 476.000 Menschen in Kurzarbeit, ein Rückgang von knapp 274.000 gegenüber Ende Juni. Laut Arbeitsministerin Christine Aschbacher werde die Kurzarbeit derzeit weniger stark in Anspruch genommen als von Experten prognostiziert. 

Weniger Jobs

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition liegt bei vorläufigen 9,2 Prozent und damit um 2,7 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.  Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten ging im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,3 Prozent auf 3,79 Millionen zurück. Die Anzahl der sofort verfügbaren Stellen schrumpfte um 22 Prozent auf rund 65.000.

Tourismus-Effekt

Die Arbeitslosenstatistik ist derzeit besonders stark vom Tourismus geprägt. Hier gab es gegenüber dem Rekordjahr 2019 den deutlichsten Beschäftigungsrückgang, was zu einem Arbeitslosenanstieg um 85 Prozent führte. Durch den Ferienbeginn und somit Hauptstart der Sommersaison gab es jedoch gegenüber Ende Juni einen Rückgang.

So sanken die Arbeitslosenzahlen in Tirol um 8.000 und in Salzburg um 4.000 Personen, gegenüber dem Vorjahr verzeichneten beide Bundesländer aber mit +85 Prozent und +61 Prozent hohe Zuwächse. Am glimpflichsten kam Kärnten mit einem Anstieg von knapp 27 Prozent davon. 

Deutlich gestiegen ist die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich in der Baubranche (+45,8%), der Warenproduktion (41 Prozent), der Arbeitskräfteüberlassung (+36,2%) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (+29,8%). 

 

Kommentare