Jeder zweite Neuwagen ist ein Firmenauto
Rund 267.000 Fahrzeuge wurden heuer in Österreich neu zugelassen. 51 Prozent davon wurden als
Firmenwagen angemeldet, Tendenz steigend. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 wurden heuer um 43.152 Autos mehr auf "juristische Personen" zugelassenen, so der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) via Aussendung am Mittwoch. "
Neuwagen werden immer seltener von Privatpersonen gekauft, die Zahl der Firmenwagen nimmt in Österreich zu", so Markus Gansterer vom VCÖ.
Vor allem in der Luxus- und Oberklasse ist der Anteil an Firmenwagen laut VCÖ besonders hoch: In der Luxusklasse wurden heuer 77 Prozent der Neuwagen nicht auf Privatpersonen angemeldet, in der Oberklasse waren es 69 Prozent. Bei Kleinwagen beträgt der Anteil nur knapp 43 Prozent.
Fast zwei Drittel dieser Autos fahren mit Diesel, der niedriger besteuert wird als Benzin. Den höchsten Anteil von Firmenwagen hat Wien (66%), den niedrigsten Vorarlberg (38%).
Steuervorteil
Gründe für die massive Zunahme von auf Firmen angemeldeten Neuwagen sind laut VCÖ die steuerlichen Begünstigungen für Firmenwagen. "Derzeit ist es steuerlich günstiger, ein Firmenauto für die private Nutzung statt einer Gehaltserhöhung zu bekommen. Das ist eine steuerpolitische Absurdität, die auch im Widerspruch zu Österreichs Klimaschutzzielen steht", so Gansterer.
Beispiel: Wer als privater Autofahrer etwa mit einem Skoda Octavia (Neupreis 20.000 Euro) 15.000 km fährt, hat laut VCÖ Gesamtkosten von rund 5.050 Euro pro Jahr. Wer einen Firmenwagen privat nutzen kann, versteuert nur 3.600 Euro als Sachbezug, die Kosten sind um ein Vielfaches geringer. Der Kostenvorteil von Firmenwagen nimmt mit der Kilometerleistung zu.
Array- Wien: 66 Prozent
- Salzburg: 56 Prozent
- Oberösterreich: 54 Prozent
- Steiermark: 47 Prozent
- Burgenland: 45 Prozent
- Tirol: 44 Prozent
- Kärnten: 42 Prozent
- Niederösterreich: 42 Prozent
- Vorarlberg: 38 Prozent
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